Leseprobe

184 Reineke erklimmt die Staatsleiter (Bl. 11 der Folge »Illustrationen zu dem Märchen Reineke Fuchs der Gebrüder Grimm«) 109 – 1928 – Kaltnadelradierung auf Bütten – 33×25,2 cm (Blatt), 12,4×9,4 cm (Platte) – Saarlandmuseum – Moderne Ga- lerie, Saarbrücken, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, aus der Sammlung Kohl-Weigand – Inv.-Nr. KW 3494 – Lit.: Söhn 2002, S. 121, Nr. 827. – Krischke/Paas 2007, S. 6–8. – Saarbrücken 2018, S. 280, Kat. 102, Abb. S. 179. – 28 Vgl. Krischke/Paas 2007, S. 6. B ei der Darstellung handelt es sich um das elfte Blatt der Illustrationen zum Märchen Reineke Fuchs der Gebrüder Grimm. Die Folge erschien 1928 im Verlag von Bruno Cassirer in Berlin und ist Cassirer gewid- met. Sie besteht aus zwölf Kaltnadelradierungen und wurde in einer kleinen Auflage von nur 50 Stück herausgege- ben. Es ist zudem Slevogts letzte Publikation. Johannes Guthmann schilderte, dass es Slevogts Gewohnheit gewesen sei, am Pfingstsonntag den Reineke Fuchs (allerdings den von Goethe) zu lesen. 28 Der gesellschaftskritische Ton der Fabel durchzieht die Radie- rungen, die die Geschichte zugleich auch mit Slevogts Gegenwart verzahnen. Reineke, der skrupellose Aufsteiger, lässt sich mit ihnen vor dem Hintergrund von Weimarer Re- publik, Börsenkrach und Welt- wirtschaftskrise denken. Der Künstler versetzte ihn in einzel- nen Szenen auf die Trabrenn- bahn oder in den Boxring, um aktuelle Bezüge deutlich zu machen. – KR

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