Leseprobe
226 Biografie Max Slevogt 1 KARIN RHEIN 1894 Slevogt erlebt in München erstmals Francisco d’Andrade in der Rolle des Don Giovanni. Beide werden später Freunde. Er porträtiert ihn in den kommenden Jahren mehr- fach, ebenso andere Büh nenkünstler. 1895 Slevogt beschäftigt sich in die- sem und in den folgenden Jah- ren mit dem Thema Tanz, etwa in Tanz der Salome (Kat. 88) oder dem düsteren Totentanz (Kat. 133), der zudem von sei- nen Besuchen der Schwabinger Künstlerfeste angeregt ist. Ermutigt von Richard Strauss, reicht er Kostümentwürfe für die Neuinszenierung von Mozarts Titus am Münchner Nationaltheater ein. 1884–1889 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München, u. a. bei Johann Herterich und Wilhelm von Diez. Zum Thema Musik entstehen erste Zeich- nungen wie Schumann-Sonate (Kat. 53) oder Chopin Präludien . 1885 befreundet sich Slevogt mit dem Musikkritiker Theodor Goering. 1886 besucht er mit seiner Mutter eine Aufführung von Tristan und Isolde in Bay- reuth. 1889 Studiensemester an der Aca- démie Julian in Paris und Be- such der Weltausstellung. 1890 Beendigung des Studiums. Reise nach Italien, danach Beginn als freier Maler in München und erste Versuche mit Drucktechniken. 1892 Erste Ausstellung im Künstler- verein in München. Slevogt wird zum Mitbegründer der Münchner Secession. 1893 Vollendung des Gemäldes Rin gerschule , das er 1893 bei der ersten Ausstellung der Seces- sion zeigt. 1868–1875 Max Slevogt wird am 8. Oktober in Landshut geboren. Der Vater, Friedrich Ritter von Slevogt, ist bayerischer Offizier. Die an Musik interessierte Mutter Caroline, geb. Lucas, stammt aus Brebach/Saarbrücken. Die Eltern trennen sich 1869. 1870 stirbt der Vater an Kriegs- verletzungen. Mutter und Sohn ziehen 1874/75 nach Würzburg. 1875–1884 Schulzeit in Würzburg und ers- ter privater Zeichenunterricht bei Ludwig Prechtlein. Slevogt besucht mit seiner Mutter Kon- zerte und Opernaufführungen. Er nimmt Unterricht im Klavier- spiel und im Gesang. Zeitweise überlegt er, Musiker zu werden. Max Slevogt – um 1886 – Fotografie – Digitalisat GDKE RLP, Landesmuseum Mainz, nach Vorlagen aus Privatbesitz – Max Slevogt mit seiner Mutter – um 1886 – Fotografie – Digitalisat GDKE RLP, Landesmuseum Mainz, nach Vorlagen aus Privatbesitz –
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