168 Religiöse Vielfalt Buddhismus und Jainismus in der tamilischen Kulturgeschichte Í 1 Jain Tirtankara, Granit, Höhe: 107 cm. 13. –14. Jahrhundert, Südindien. Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst, Inv.-Nr. I 5882. Foto: Iris Papadopoulos. √ In den letzten Jahren wurden viele kleine gelbe Schilder entlang der Straßen aufgestellt, die an den imposanten Felsen rund um die Stadt Madurai vorbeiführen. Diese leiten interessierte Besucher*innen durch die Felder und über lange, in den Fels geschlagene Treppenstufen zu einigen der ältesten archäologischen Stätten in Tamil Nadu – Höhlen, in denen vor über zweitausend Jahren Jain-Asket*innen lebten. Viele dieser natürlichen Höhlen und Felsspalten weisen Spuren menschlicher Bearbeitung auf, die zwischen dem zweiten Jahrhundert vor unserer Zeit und dem zweiten Jahrhundert nach unserer Zeit datiert werden: ein glatter Boden mit einer erhöhten Plattform, eine polierte Wand oder ein Überhang mit Reihen in den Felsen geschlagener Schriftzeichen, ein Relief eines stehenden oder sitzenden Jain-Lehrers (Tīrthaṅkara, »Furtmacher«). Die in Tamil-Brāhmī geschriebenen Inschriften in diesen Höhlen gehören zu den ältesten erhaltenen Texten in Í 2 Naturhöhle mit fünfzig in den Boden gehauenen Jain-›Betten‹. Kongar Puliyangulam in der Nähe von Madurai. Foto: Crispin Branfoot. Í 3 Tamil-Brāhmī-Inschrift, Kongar Puliyangulam bei Madurai, 1. Jahrhundert v. Chr. Foto: Crispin Branfoot.
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