234 Alltag 32 ® 29 31 28 30 Í 28 Kanchipuram-Sāṛī für festliche Anlässe Kanchipuram, Tamil Nadu, 2018 Seide, Goldlitze, ca. 120,5×660 cm Linden-Museum Stuttgart, Inv.-Nr. SA 07010 Foto: Dominik Drasdow Sāṛīs wie dieser, in der für die Herstellung von Seidensāṛīs bekannten Stadt Kanchipuram gefertigt, werden zu Festtagen und Hochzeiten getragen. Kanchipuram-Sāṛīs mit eingewebten Goldfäden (Zari ) werden als Hochzeitssāṛīs und Festtagssāṛīs in ganz Indien geschätzt. | LPL Í 29 Seidensāṛī aus Kanchipuram Kanchipuram, Tamil Nadu, 2018 Seide, ca. 109×660 cm Linden-Museum Stuttgart, Inv.-Nr. SA 07011 Foto: Dominik Drasdow Die lange Stoffbahn wird um die Hüfte gewickelt und ein Teil quer über die Schulter getragen. Dazu kommen Bluse (Colī ) und Unterrock. Opulente Farbgebung und Ornamentik des Sāṛī zeigen an, dass eine Frau frisch verheiratet ist. Gold gilt als glückverheißend, und dies soll sich auch auf die Trägerin übertragen. | LPL Í 30 Seidensāṛī aus Kanchipuram Kanchipuram, Tamil Nadu, 2018 Seide, ca. 125×660 cm Linden-Museum Stuttgart, Inv.-Nr. SA 07012 Foto: Dominik Drasdow Seidensāṛīs werden von Frauen vor allem an Festtagen und beim Tempelbesuch bevorzugt, weil einerseits das Reinigen der Stoffe aufwendig ist und er extra zum Bügeln weggegeben werden muss, andererseits wird das Tragen der glatten Seidenstoffe als nicht alltagstauglich empfunden. | LPL Í 31 Baumwollsāṛī Kanchipuram, Tamil Nadu, 2018 Baumwolle, ca. 120×660 cm Linden-Museum Stuttgart, Inv.-Nr. SA 07015 Foto: Dominik Drasdow Der Sāṛī wird erstmals um 1500 v. Chr. in der hinduistischen Hymnensammlung Ṛgveda erwähnt, wurde aber als einzelnes Kleidungsstück getragen und ließ die Brust der Frau teilweise unbedeckt. Erst im 19. Jahrhundert unter britischer Herrschaft wird der Sāṛī um Bluse und Unterrock ergänzt. Ein einfaches Muster und gedämpfte Farbgebung zeigen, dass dieses Modell von älteren Frauen getragen wird. Wegen der langen Trocken- und Bügelzeit wird jedoch auch der Baumwollsāṛī nicht mehr als alltagstauglich empfunden. Viele Frauen bevorzugen darum heute pflegeleichte Sāṛīs aus synthetischen Stoffen. | LPL Í 32 Weißer Baumwollsāṛī Kanchipuram, Tamil Nadu, 2018 Baumwolle, ca. 125×660 cm Linden-Museum Stuttgart, Inv.-Nr. SA 07016 Foto: Dominik Drasdow Der einfache, weiße Baumwollsāṛī wird klassischerweise von Witwen getragen. Die meisten Frauen reduzieren im Laufe ihrer Ehe Farbe und Ornamentik der Sāṛīs zunehmend, bis sie als Witwen allen Schmuck abgelegt haben und nur noch Weiß tragen. | LPL
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