Leseprobe

253 77 78 76 79 Í 76 Pārvatī Cō a-Reich, ca. 11. Jahrhundert Bronze, 67×25×25 cm Linden-Museum Stuttgart, Inv.-Nr. SA 33587 L Foto: Dominik Drasdow In der hinduistischen Mythologie ist Pārvatī (die, die zu den Bergen gehört) die Frau des Gottes Śiva. Sie gilt als die Wiedergeburt Satīs, Śivas erster Frau. Pārvatī wird in einigen Erzählungen geboren, um Śiva von der Askese abzubringen, damit er einen Sohn zeugt, der in der Lage ist, einen Dämon zu töten. In ihrer Hingabe führt sie die schwierigsten Entbehrungen durch (jahrelanges auf einem Bein stehen), bis Śiva in die Hochzeit einwilligt. | LPL Í 77 Gaṇapati Cō a-Reich, ca. 11. Jahrhundert Bronze, Höhe ca. 38 cm Linden-Museum Stuttgart, Inv.-Nr. SA 33586 L Foto: Dominik Drasdow Eine Legende über den Sohn Śivas und Pārvatīs erzählt, dass er seine Elefantengestalt erhielt, weil Pārvatīs Wunsch nach einem Kind während Śivas Abwesenheit, der als Asket auf einem Berg weilte, so groß war, dass sie einen Sohn aus Erde schuf. Bei seiner Rückkehr schlägt Śiva in blinder Wut und Eifersucht dem Sohn den Kopf ab und ersetzt ihn, als Pārvatī die Situation aufklärt, durch den des nächsten Lebewesens, welches vorbeizieht. | LPL Í 78 Aiyaṉār mit seinen Gefährtinnen Südindien, ca. 17. – 18. Jahrhundert Bronze, 19×22 cm Nationalmuseum von Dänemark, Inv.-Nr. Da.156 Foto: John Lee Aiyaṉār gilt als der Sohn von Śiva und Viṣṇu, wobei letzterer die Gestalt der schönen Frau Mohinī angenommen hat, in die Śiva sich verliebte und aus deren Vereinigung Aiyaṉār entstand. Er wird als Schutzgottheit gemeinsam mit seinen zwei Gefährtinnen Puranai und Putkalya verehrt. Aiyaṉār-Schreine befinden sich am Rande von Dörfern in ganz Südindien, wo ein Terrakotta- oder Gipsbild des Gottes von einer Schar männlicher Terrakotta-Diener, Pferden und Elefanten umgeben ist. Aus der Sammlung von Peter Anker, der 1788 bis 1806 Gouverneur von Tranquebar (Dänisch-Indien, heute Tharangambadi, Tamil Nadu) war. | LPL Í 79 Nandi Cō a-Reich, ca. 12. –13. Jahrhundert Bronze, Höhe ca. 30 cm Musée national des arts asiatiques – Guimet, Paris, Inv.-Nr. MA2100 Foto: Musée national des arts asiatiques – Guimet Diese ungewöhnliche Bronze stellt das Reittier Śivas, den majestätischen Stier Nandi, in einer halb menschlichen, halb tierischen Form dar. In Śiva-Tempeln in ganz Südindien wird Nandi normalerweise als sitzender Stier dargestellt (vgl. Nr. 82), der dem Heiligtum, in dem Śiva residiert, zugewandt ist. Hier jedoch wird er mit einem jugendlichen menschlichen Körper dargestellt, der eine Krone trägt und eine Muschel sowie eine gefleckte Antilope in zwei seiner Hände hält. | NT

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1