Leseprobe

148 Die angeführten Beispiele zeigen, dass Bellotto bereits zu Beginn seines künstlerischen Weges bestimmte Grundsätze entwickelte, denen er bei der Ausführung von Aufträgen für Stadtan- sichten folgte. Im Idealfall sollte eine Bestellung für ein konkretes Interieur bestimmt sein, an dessen Wänden ein Gemäldezyklus zu einem bestimmten Thema, in an die Architektur des Raumes angepassten Formaten angebracht werden sollte. Ein Grundsatz, der die einzelnen Veduten miteinander in Einklang brachte, war das Prinzip der paarweisen Ausführung von Gemälden, die symmetrisch angeordnet wurden und im Hinblick auf Komposition und Format aufeinander abgestimmt waren.12 In Abhängigkeit von den Auftragsbedingungen und dem Bestellungsumfang war Bellotto sein ganzes Berufsleben hindurch bemüht, diese Grundsätze zu beachten. Dies zeigt sich bereits in seinen frühen venezianischen und florentinischen Werken, später in Mailand sowie in seinen aufwendigeren Zyklen mit Ansichten von Rom und Verona. Abb. 2 JEAN PI LLEMENT Gemäldegalerie , 1770–1780 Federzeichnung, in Tusche laviert Privatsammlung.

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