33 Die Anfänge der Mosaikproduktion 1884 richteten Wiegmann und Wagner im Keller ihres Firmensitzes in der Ackerstraße 135 in Berlin-Wedding ein Mosaikatelier ein. Der Chemiker Friedrich Puhl, der mit Wiegmanns Schwester verheiratet war und zur Glasschmelze forschte, unterstützte sie. Er führte in einem selbst entworfenen Glasofen erste Versuche durch, Glaskuchen herzustellen. Fünf Jahre experimentierte er, bis es ihm gelang, Glassmalten für Mosaiken herzustellen. Nachdem die drei Unternehmer ein Mosaik nach einer Vorlage aus dem Kunstgewerbemuseum angefertigt hatten, fanden sie über den Verein für die Beförderung des preußischen Gewerbefleißes Kreditgeber, die ihnen den Umzug in eine Fabrik in Rixdorf (heute Neukölln) ermöglichten. Die ehemalige Maschinenfabrik verfügte über einen Schornstein, der die Einrichtung einer Glashütte ermöglichte. Hier erfolgte dann 1889 die Gründung der Deutschen Glasmosaik-Anstalt Puhl & Wagner (Abb. 1, 2). Wiegmann war vorher ausgeschieden und gründete in Berlin-Tiergarten ein eigenes Unternehmen. Der Glashütten-Ingenieur Robert Dralle baute nach dem Einzug in die neuen Firmenräume einen Glasschmelzofen ein. Fachliche Unterstützung erhielten sie von dem Italiener Francesco Pellarin, der vor seiner Übersiedlung nach Berlin 20 Jahre Mitarbeiter der Mosaikfirma Antonio Salviati in Venedig gewesen war. 1 Firmenschrift der Firma Puhl & Wagner mit Logo aus dem Jahr 1904, neben einer kurzen Geschichte der Firma werden 270 ausgeführte Arbeiten aus allen Teilen Deutschlands, aus Jerusalem, Rotterdam, Tokio, Zürich, Schweden, Belgien, Istanbul, St. Louis, Rom und Luxemburg aufgeführt
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