210 Mosaiken und keramische Wandflächen der Nachkriegsmoderne in Deutschland Bereits 1977 wurde mit demGeneralauftraggeber für den Aufbau der Stadt Frankfurt (Oder) der Werkvertrag abgeschlossen, welchem folgende inhaltliche und künstlerisch-ästhetische Vorgabe zu entnehmen ist: »Wandgestaltung dekorativ und thematisch«.6 Nach Bestätigung der Entwürfe durch Auftraggeber und Stadtarchitekten wurde der Künstler beauftragt, seinen Entwurf in Keramik umzusetzen. Das Kunstwerk sollte zum 725-jährigen Stadtjubiläum beendet und im Stadtzentrum aufgestellt werden. Seinen ursprünglichen Standort hatte es an dem Giebel des Gebäudes Karl-Marx-Straße, Ecke Badergasse. Geografisch ist dieser Straßenzug am nördlichen Ende der Karl-Marx-Straße in direkter Nachbarschaft des Karl-Marx-Denkmals, der Konzerthalle und der Oderpromenade verortet. An diesemOrt markiert es das nördliche Ende der Magistrale, einem wichtigen Areal für Feste und Demonstrationen. Es ist davon auszugehen, dass das Kunstwerk in die künstlerische Ausgestaltung des Stadtzentrums eingebettet werden sollte und erst nachträglich sowie unabhängig von einem vorher festgelegten Standort entstanden ist. Der Beirat für Bildende und Baugebundene Kunst sprach sich bei der Standortfindung gegen die Positionierung an einem Wohnhaus aus und unterbreitete weitere Vorschläge für die Anbringung. Als Alternativen zog der Beirat eine Mauer des an der Oderpromenade gelegenen Grenzgebäudes oder einen Bildträger am Botanischen Garten in Betracht.7 In Rücksprache mit dem damaligen Stadtarchitekten Manfred Vogler wurden diese Vorschläge allerdings nicht umgesetzt; das Kunstwerk wurde an dem bereits 1962 fertiggestellten Gebäude in der Karl-Marx-Straße angebracht.8 Im Zuge der Sanierung des Gebäudes in der Badergasse, Ecke Karl-Marx-Straße, musste die Wandgestaltung von Manfred Wenck 2012 demontiert werden. Das 2 Manfred Wenck, Erdstrukturen – Lebensbaum – Wasser, am neuen Standort in der Collegienstraße, Karl-Marx-Straße
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