Leseprobe

284 Mosaiken und keramische Wandflächen der Nachkriegsmoderne in Deutschland Darin blätternd, ergibt sich das Bild von Keramik im hauptsächlich formgestalterischen oder kunsthandwerklichen Bereich. Ausnahmen bilden unikate Wandflächen und großformatige Reliefs oder Formsteinwände. Bleibt man beim Beispiel der Künstlerin Bärbel Schulz, so finden sich auch ihre Arbeiten in den Kunstausstellungen wieder. 1979 war sie mit einer Wandgestaltung aus Putzkeramik unter dem Titel Assoziative Landschaft für die Poliklinik des Textilkombinats Cottbus vertreten.14 Die im Katalog fehlende Abbildung konnte 2011 in der Ausstellung zur Produktionsgenossenschaft gezeigt werden und ist somit trotz des verschwundenen Originals erhalten und zugänglich gemacht worden.15 Eine weitere Arbeit aus dem Jahr 1981 legte Bärbel Schulz für die Gestaltung einer Oberschule in Weimar vor (Abb. 3).16 Beide Arbeiten sind als keramische Wandbilder zu verstehen und zeigen auf dem schmalen Grat zwischen Figürlichkeit und 3 Bärbel Schulz, Thüringer Landschaften (Flusslandschaft), 1981, manuell geformtes Keramikmosaik, mehrfarbig glasiert, W. I. Lenin-Schule Weimar, Kunstfonds, Inv.-Nr. 368/9999, abgegeben in thüringische Verwaltung

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