355 tektur (im Zusammenhang mit seinem Kult) und schnelle und möglichst kostensparende Beseitigung der Wohnungsnot. Diese Baureform erwies sich als erfolgreich und gab grünes Licht für den Plattenbau in der Sowjetunion, obwohl die überwiegende Zahl der Wohngebäude noch mit traditionellem Ziegel gebaut wurden (sogenannte Chruschtschowka-Wohnungen) (Abb. 2). Die enorme Vielzahl typisierter und identischer Wohn- und öffentlicher Gebäude ohne jegliche Dekoration seit Anfang der 1960er Jahre schuf die Voraussetzung für die Entwicklung der monumental-dekorativen Kunst in der UdSSR. Um das monoton wirkende Erscheinungsbild des Massenwohnungsbaus zu individualisieren, wurden in der Regel die Giebelfassaden mit den Mosaiken geschmückt. Gleichem Zweck diente die Praktik der kompletten Gestaltung der Bauten mit keramischen Fliesen (Abb. 3). Bei Industriebauten wurden in der Regel die den Hauptstraßen zugewandten Flächen, Prospekte oder Teile ihrer Verwaltungsgebäude mit Mosaiken verziert (Abb. 4). 4 Galina Zubchenko, Grygoryi Pryshedko, Die Schmiede der Gegenwart, Institut der Atomforschungsarbeiten, Kiew, 1972–1974
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