Leseprobe

Was hat die beliebte Schwarzwaldmetropole mit dem Kolonialismus zu tun, was haben wir damit zu tun, und wie wirkt er auf Gesellschaften, die von ihm betroffen waren? Diesen Fragen gehen die Ausstellung und der Katalog nach. Sie zeigen, dass und wie wir hier im Globalen Norden ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung profitieren, die durch den Kolonialismus geschaffen wurden. Das Beispiel Freiburgs veranschaulicht, dass diese Herrschaftsform von Angehörigen aller Bevölkerungsschichten getragen wurde. Ihre Unterstützung wurzelte in einem Überlegenheitsgefühl, insbesondere gegenüber nicht-europäischen Menschen und deren physischen oder kulturellen Eigenschaften. Diese abwertende Haltung ist die Basis für Rassismus, der wirkmächtigsten Ideologie des Kolonialismus. Als solche diente er als Rechtfertigung für die Gewalt gegenüber außereuropäischen Bevölkerungen, deren Ausbeutung sowie die damit einhergehende Zerstörung ihrer ökonomischen und sozialen Lebensgrundlagen. Da der Rassismus tief im kollektiven Bewusstsein verankert ist, wirkt er bis heute in unserer Gesellschaft weiter und kann nur durch eine aktive Auseinandersetzung aufgelöst werden. BHI/AZ

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