Leseprobe

Mit der Bibel in der Hand und dem Wort Gottes im Mund unterstützten christliche Missionar_innen die koloniale Unterdrückung. Häufig bereiteten sie ihr sogar den Weg. Mit der Verbreitung des Christentums wurden europäische Wertvorstellungen an lokale Bevölkerungen vermittelt – das sollte die Herrschaft über sie erleichtern. Weil sich die Lebensweise und Normen lokaler Gesellschaften von den westlichen unterscheiden, wurde die christliche Mission oftmals mit deren »Zivilisierung« begründet. Viele Menschen übernahmen zwar die neue Religion, manche verknüpften sie aber mit ihren bisherigen Traditionen und bewahrten diese so für die Zukunft. Auch aus Freiburg und Baden gingen junge Frauen und Männer als Missionar_innen in außereuropäische Regionen. Unterstützt wurde dies mit Geld, das die Kirche bei Gläubigen im Deutschen Reich sammelte. Somit waren auch hiesige Christ_innen fernab der Einsatzgebiete indirekt an der Mission beteiligt. Zum Sammeln des Geldes dienten besondere Spendenkästchen, die in vielen Kirchen standen. BHI/AZ

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