Leseprobe

108 verbunden waren fraglos gesellschaftliche Wünsche nach Mobilität und Zukunftsoptimismus. Gerade die Modelleisenbahn war nicht nur konzeptionell auf dem neuesten Stand, sondern spiegelte auch den Zeitgeist wieder, indem sie die neu gewonnene Mobilität der Gesellschaft anschaulich darstellte und zugleich den Aufbruchsgeist der jungen Bundesrepublik mit der Tradition in Einklang brachte. Damit bot das Museum als städtischer Identitätsort den Menschen nach 1945 auch historische Kontinuitätslinien als Anknüpfungsmöglichkeit. Bildung und Vermittlung – der erste Audioguide Das Museum selbst war für Walter Hävernick zuallererst ein großstädtisches Heimatmuseum. Ihm kam es darauf an, die Geschichte der Stadt in chronologischen Abfolgen allgemein und in thematischen Abteilungen speziell darzustellen. Die Präsentation sollte sich inhaltlich sofort erschließen. Dafür erstellte das Museum zahlreiche hierarchisierte Texttafeln, die in die jeweilige Thematik einführten. So konnte sich der Besucher in der Ausstellung direkt und vertiefend die jeweiligen Themenkomplexe selbst erarbeiten. Eine wegweisende Neuerung stellten überdies Tonbandführungen dar (Abb. 7). Das Museum unter4 Hugo Schmidt Zunftsaal des Museums für Hamburgische Geschichte mit dem nicht ausgebauten Rathausportal Fotografie, 1946 MHG, Inv.-Nr. 2015-4642-34

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