232 üblich, Restaurierungen zu dokumentieren, aber an einigen Gemälden des Museums für Hamburgische Geschichte (MHG) findet sich heute noch rückseitig ein gedruckter Aufkleber: »Restauriert am . . ., 19. . . Weißen«, der leider nie ausgefüllt wurde (Abb. 1). Allrounder-Handwerker und Werkmeister Hubert Weißen, 1910 zunächst als Tischler angestellt, war bis 1948 für das Museum tätig. Er war mit der Berufsbezeichnung »Werkmeister« Adolph Schieck gefolgt, der sich zunächst als Oberaufseher und später als Werkmeister von 1890 bis 1923 um den Erhalt der Sammlung Hamburgischer Altertümer kümmerte. Schieck, ein geschichtlich interessierter Autodidakt, der ursprünglich eine Ausbildung zum Schiffsklempner gemacht hatte, war nicht nur für Erhaltungsmaßnahmen an allen Materialgruppen der Sammlung zuständig, sondern arbeitete auch im Aufsichtsdienst, leitete die Museumswerkstätten, richtete Sammlungsräume ein, betreute das Depot und die Neuzugänge und war an der Erweiterung der Sammlung beteiligt. Besonders interessierten ihn das Bürgermilitär und die bürgerliche und bäuerliche Tracht. Er war es auch, der entdeckte, dass auf einer Holztafel im Depot des Museums unter einer späteren Übermalung mittelalterliche Malerei durchschimmerte: Damit war ein Flügel des Petri-Altares von Meister Bertram entdeckt, der sich heute in der Hamburger Kunsthalle befindet. Im Depot fand Weißen auch die Trümmer der »Törichten Jungfrau« (Abb. 2) aus dem Lettner des Hamburger Domes und konnte sie wieder zusammensetzen.
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