Leseprobe

13 Abb. 6 Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau ist heute vor allem für die unter ihm geschaffenen Schlösser und Gärten in Dessau und Wörlitz bekannt. Teil seines umfassenden Reformprogramms war aber auch die Errichtung verschiedener Sammlungen, die mit typisch aufklärerischem Bildungswillen in verschiedenen Gebieten von Wissenschaft und Kunst zusammengetragen wurden. Ab 1795 unterstützte er die Etablierung eines Grafikverlags in Dessau, welcher Zeichner und Kupferstecher in die anhaltische Residenz zog. Unter ihnen war Ludwig Buchhorn, der den 60-Jährigen in einer Zeichnung als Landesvater festhielt, die ihm später als Vorlage dieser Lithografie diente. Lithografie von Ludwig Buchhorn, nach 1802, Anhaltische Gemäldegalerie Dessau Abb. 7 Der Rittersaal im Gotischen Haus von Wörlitz ist der zentrale Raum im 1785 entstandenen südlichen Teil dieses Parkgebäudes. Leopold III. Friedrich Franz verband hier das eigene private Quartier mit Sammlungsräumen für eine wachsende Kollektion alter Gemälde, Waffen, bemalter Glasfenster und Kunstkammerstücke. Der zentrale Tisch des Rittersaals war gleichzeitig ein trotz seiner »gothischen« Erscheinung erstaunlich moderner Sammlungsschrank, in dem Blätter und Pläne der fürstlichen Grafiksammlung liegend gelagert wurden sowie bei Bedarf auf der verlängerbaren Tischplatte ausgebreitet werden konnten. Fotografie, nach 2015, Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

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