Leseprobe

162 1 Ausst.-Kat. Dresden/Berlin 2009. um 1830 Wasserfarben 22,3 × 15,6 cm Inv.-Nr. Z II 95 Prov.: aus dem Nachlass des Künstlers Carl Gustav Carus (Leipzig 1789–1869 Dresden) Während des Medizinstudiums an der Leipziger Universität nimmt Carus Unterricht im Zeichnen. Seit 1814 Leiter der Entbindungsklinik in Dresden und später auch Leibarzt der königlichen Familie. Seit 1816 regelmäßig mit eigenen Werken auf den Ausstellungen der Dresdner Akademie vertreten, hauptsächlich Landschaftsgemälde. Carl Gustav Carus STUDIE EINES WALDSTÜCKS 67 Der Arzt, Maler und Philosoph Carl Gustav Carus, der bereits während seines Medizinstudiums in Leipzig Zeichenunterricht an der dortigen Kunstakademie nahm, war eine prägende Persönlichkeit der Romantik in Deutschland.1 Studien nach der Natur sind zentral für sein Werk und entsprechend zahlreich überliefert. In diese Gruppe gehört auch die Pinselzeichnung eines Waldstücks. Über einer Grundierung skizzierte Carus markant die verschiedenen Baumarten in ihrer jeweiligen Farbigkeit und Silhouette, nicht ohne dabei auch die Luftperspektive zu beachten. Die Skizze spiegelt gleichzeitig die Idee der »Erdleben-Bildkunst« wider, die Carus in den Neun Briefen über die Landschaftsmalerei (1831) formulierte und dabei zum Schluss kam, dass aus dem Malen und Zeichnen von Landschaften ein Verständnis für den Entwicklungscharakter der Natur entstehen kann. Vergleichbare Baumstudien von Carus finden sich in der Gemäldegalerie Neue Meister (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) sowie in Privatbesitz. KW

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