246/ 247 villes, havres et isles du Golfe de Venise [...] und Diverse viste delli Dardaneli [...].12 Darüber hinaus aber weisen Rademakers topografische Zeichnungen in diesem »sorgfältigen« Stil gleichfalls große Ähnlichkeit mit Zeichnungen von Jan Peeters sowie von dessen älterem Bruder Bonaventura Peeters d.Ä. (1614– 1652) und seinem Cousin Bonaventura Peeters d. J. (1648–1702) auf, deren Zeichnungen wiederum untereinander nicht leicht zu unterscheiden sind. Dies hat dazu geführt, dass Zeichnungen von Rademaker mitunter auch Bonaventura Peeters d. Ä. zugeschrieben worden sind wie zum Beispiel eine 1997 versteigerte Ansicht des Hafens von Canistro13 oder eine Ansicht des Schlosses De Blauwe Toren bei Gorinchem in der Albertina in Wien.14 Im Gegensatz zu den Darstellungen von Rademaker sind die von Mitgliedern der Familie Peeters ausgeführten Zeichnungen jedoch stets prominent mit Figuren versehen. Für seine Zeichnung von Damaskus (Abb. 5) muss Rademaker etwa Gaspar Bouttats’ Radierung mit der Ansicht dieser Stadt aus einer der genannten Grafikserien als Vorbild zu Rate gezogen haben (Abb. 10).15 Zu diesem Zweck senkte er den erhöhten Standpunkt der Radierung auf Augenhöhe, sodass die verschiedenen Gebäude nun kompakter hintereinander abgebildet sind. Es handelt sich um eine Kopiermethode, die der Künstler, wie bereits erwähnt, häufig angewendet hat. Mit den zeichnerischen Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen, gelang es ihm, eine neue, natürlich wirkende Darstellung zu schaffen. Abb.11 Gaspar Bouttats, nach Jan Peeters Der Hafen von Methoni (Modon), um 1686 Radierung, 130 × 257 mm Katholische Universität Eichstätt- Ingolstadt, Universitätsbibliothek, Sign. 191/1 Q 16a Abb.12 Jan Peeters Die Ruinen der Burg von San Sorzy auf der griechischen Insel Andros, um 1685 Feder in Braun, Pinsel in Grau, 128 × 413 mm Cambridge, Fitzwilliam Museum, Inv.-Nr. PD.578-1963
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