21 Wo anfangen? | Bernhard Wörrle 2 Zugangsdaten der Jahre 1933 bis 1948: automatische Gruppierung der Einträge im Datenbankfeld Position/Beruf. Suche nach einschlägigen Institutionen und Begriffen Auf ähnliche Weise wurden die in der Datenbank erschlossenen Zugangsdaten für denZeitraum 1933 bis 1948 halbautomatisiert nach Begriffen und Wortbestandteilen durchsucht, die auf am Raub von Kulturgütern und jüdischen Vermögenswerten beteiligte Institutionen des NS-Staates (z. B. *leih*, *stab*, *heer*, *reichs*, *amt* etc.) oder auf Profiteure des NS-Kunstraubs (Kunst- und Antiquitätenhandel, andere Museen ...) hindeuten.12 Aufschlussreich kann es auch sein, die Daten in bestimmten Feldern einmal zu gruppieren, z. B. in Position/Beruf. Das geht auch ohne Datenbank mit der AutofilterFunktion in jedem Tabellenkalkulationsprogramm: Da die Menge zu sichtender Daten dadurch auf eine überschaubare Menge schrumpft (jeder Wert wird nur noch einmal angezeigt), lassen sich auffällige Begriffe schnell entdecken (Abb. 2). Für weitergehende Recherchen konnte so eine Reihe von in der NS-Zeit erfolgten Ankäufen bei Antiquitätenhändlern identifiziert werden, deren Namen nicht auf den oben erwähnten Listen stehen. Dennoch erscheint eine genauere Prüfung dieser Erwerbungen ratsam. So durchlief etwa der Antiquar Walter Carl, bei dem das Deutsche Museum 1936 ein wertvolles Grafometer kaufte, nach Recherchen des D.O.M., das ebenfalls Objekte von Carl erworben hat, wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft 1947 ein Spruchkammerverfahren, in dem ein ehemaliger Mitarbeiter angab, Carl habe auch 12 Vgl. BKM: Handreichung (wie Anm. 1), S. 22ff.; Deutsches Zentrum Kulturgutverluste: Leitfaden (wie Anm. 3), S. 44ff. Um auch nach Kriegsende erfolgte Zuweisungen durch die Alliierten zu erfassen (vgl. den oben beschriebenen Fall der Fokker D.VII), wurde der Betrachtungszeitraum bis 1948 ausgedehnt.
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