Leseprobe

Ein Pavillon der preußischen Chinoiserie Das Chinesische Haus im Park Sanssouci war ein Ort, um Gäste zu empfangen und ihnen eine Illusion vorzuführen. Der Pavillon wurde im Stil der preußischen Chinoiserie gebaut. Der Architekt Johann Gottfried Büring entwarf den Bau angeblich nach einer Skizze Friedrichs II.1 Inspiriert wurde der kleeblattförmige Grundriss vom Pavillon Trèfle im Park Lunéville. 1752 hatte der preußische König Stiche dieses Pavillons erhalten.2 William Halfpennys Werk Rural Architecture in the Chinese Taste von 1750 bis 1752 könnte ebenfalls eine Vorlage gewesen sein.3 So findet man darin chinoise Tempel mit rundem Grundriss, geschuppten Säulen und Glöckchen am Gesims, die den Architekten des Potsdamer Pavillons inspiriert haben könnten. Der Außenbereich ist mit vergoldeten Säulen in Palmenform gestaltet und mit musizierenden und Tee trinkenden Figuren bestückt. Die Bekleidung und Instrumente der Statuen, gefertigt von Johann Peter Benkert und Johann Gottlieb Heymüller, entsprechen dabei eher fantastischen Kostümen als authentischer chinesischer Kleidung. Abb. 2 Johann Gottfried Büring Chinesisches Haus im Park Sanssouci, 1754–1764

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