138 – 139 Der gefangene Sultan Bayazet vor Tamerlan | 1 Corradi 1689. | 2 Corradi 1689, S. 49. | 3 Corradi 1689, S. 51. | 4 Mucchi/Croce/Morassi 1954, S. 131. | 5 Vgl. Krellig 2010, S. 20. | 6 Vgl. Stichel 1990/91. | 7 Vgl. Milwright/Baboula 2011, S. 242. | 8 Vgl. Windt 2009. | 9 Windt 2009, zitiert nach Friedrich der Große 1913, S. 194 f. | 10 Vgl. Milwright/Baboula 2011, S. 250 f. | 11 Vgl. Milwright/Baboula 2011. Die negative Einschätzung des turko-mongolischen Herrschers Tamerlan wurde im 18. Jahrhundert von einzelnen Autoren teilweise revidiert. Voltaire setzte sich beispielsweise kritisch mit verschiedenen europäischen Quellen zu den historischen Begebenheiten der Gefangennahme Bayazets auseinander. Allerdings hielt auch er die Lobeshymnen auf Tamerlan in den »orientalischen« Quellen für überhöht.10 Es gibt zahlreiche Primärquellen und Wiedererzählungen der Gefangennahme von Bayazet durch Tamerlan in verschiedenen Sprachen: Persisch, Arabisch, Türkisch sowie in mehreren europäischen Sprachen.11 Um dem wahren Kern der Geschichte näher zu kommen, müssten alle Quellen betrachtet werden. Im Fokus von Celestis Historiengemälde standen jedoch Facetten der Geschichte, die ihren Ursprung einseitig in europäischen Quellen hatten und keine Kenntnis der türkischen oder persischen Schriften aufwiesen. Die vorurteilsbehafteten Herrscherbilder dieser Geschichte, die Brutalität, Sexualität und Unbeherrschtheit hervorheben, wurden später politisch zur Legitimierung der Kolonialisierung des »Orients« instrumentalisiert und schaffen noch heute Vorbilder für Rassismus gegen Muslime. | CAROL IN ALF F Detail aus Abb. 1
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