6 – 7 Immer wieder stößt man auf das Problem der ungleich geführten historischen Quellen. Es sind in den Schlössern kaum Quellen überliefert, die nicht aus der Perspektive der Mächtigen geschrieben wurden. Die vorhandenen historischen Zeugnisse hinterlassen Lücken, da sie nur die Hälfte der Geschichte zeigen. Nicht immer können diese gefüllt werden, denn es fehlt oft schlicht an Informationen. Diese Publikation leistet einen Beitrag dazu, ein Bild der Fülle und der Vielfalt von Perspektiven und Narrativen aufzuzeigen, die Erkenntnisse erweitern und weitere Forschungen anstoßen wollen. Die Texte liefern kein vollständiges Bild, sondern sie verstehen sich als eine erste Annäherung. Mit diesem Handbuch können alle an kolonialen Kontexten Interessierten gezielt Schlösser, Parks und Sammlungen in und um Berlin und Potsdam aufsuchen, um mehr über bisher nicht erzählte Geschichten der Kunstwerke, Objekte oder Räumlichkeiten zu erfahren. Es lädt aber auch alle anderen Besuchenden ein, ihren Rundgang um den kolonialen Fokus zu erweitern. Zur Terminologie Die Autor:innen der Beiträge bemühen sich, mit der Sprache sensibel umzugehen. Wir möchten nicht, dass die Texte Begriffe enthalten, die für manche verletzend und diskriminierend wirken. Wir haben uns daher entschieden, M_ nicht auszuschreiben und die historische Bezeichnung Kammertürke in kursiv zu setzen. Auch der Begriff »exotisch« wird in dieser Publikation kritisch verwendet, da er dazu beiträgt, Beschreibungen außereuropäischer Menschen, Pflanzen und Objekte zu verklären und implizit positive rassistische Vorurteile anwendet. Schwarz wird in dieser Publikation großgeschrieben, da nicht eine biologische Eigenschaft gemeint ist, sondern die sozio- politische Zugehörigkeit. Wie bei dem Begriff People of Colour (PoC) handelt sich um eine Selbstbezeichnung. | CAROL IN ALF F SUSANNE EVERS HATEM HEGAB
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