In the early days of the Nolde Foundation, the Vikings hardly played a role among the so-called “Unpainted Pictures”.9 Werner Haftmann did not omit them in the monograph on the “Unpainted Pictures” in 1963, but came to the conclusion, which contradicted the inventory, that Nolde had hardly touched on the “world of figures originating from the Nordic mythological world”.10 At monographic exhibitions in the Nordic countries, too, mostly Viking sheets were exhibited, but were not thematized separately.11 Responsible for these was the Nolde Foundation, which saw Vikings only as a small part of the “theatrum mundi” of the “Unpainted Pictures” and still presented them in such an innocuous way in 2009 & 2010 in its Berlin branch.12 In the 2008 Bielefeld exhibition, “unpainted” Vikings also played no independent role in the “encounter with the Nordic”.13 It was only with the research on Nolde’s “German Legend” that the Vikings were outlined as a serious theme of his oeuvre and fanned out in their range in the annual exhibition in Seebüll in 2020.14 Just like in the watercolours of his late work in general, essential aspects of Nolde’s figure paintings are condensed in the Vikings. Using the means of watercolour, he created legendary moods and scenes and gave artistic expression to highly individual figures. Abb. 5 Undatierte Seite aus einer Illustrierten mit großformatiger Abbildung von Wilhelm Petersens Der Reiter von Valsgärde von 1936 / aus der Bildersammlung Emil Noldes Außerhalb des eigenen Werkes haben die Wikinger eine zeitliche Parallele in der Popularität des nationalsozialistisch konformen Malers Wilhelm Petersen.7 Dass auch Nolde über diesen Bescheid wissen konnte, belegt ein aus der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre stammender Zeitungsausschnitt (Abb. 5) in seiner Vorlagensammlung. Noldes Wiederaufgreifen des Wikinger-Themas dürfte jedoch nicht ursächlich auf die regimekonforme Malerei zurückgehen, war es doch in dieser, den zwischenzeitlichen Erfolgen Petersens zum Trotz, kein Leitthema.8 In der Frühzeit der Nolde Stiftung spielten die Wikinger unter den sogenannten Ungemalten Bildern kaum eine Rolle.9 Werner Haftmann sparte sie in der Monografie zu den Ungemalten Bildern 1963 zwar nicht aus, kam aber zum dem Bestand widersprechenden Schluss, Nolde habe die »aus dem nordischen Sagenkreis stammende Gestaltenwelt« kaum gestreift.10 Auch bei monografischen Ausstellungen in den nordischen Ländern waren meist Wikinger-Blätter ausgestellt, wurden jedoch nicht gesondert thematisiert.11 Verantwortlich für diese zeichnete die Nolde Stiftung, die Wikinger nur als kleinen Bestandteil des Theatrum Mundi der Ungemalten Bilder auffasste und noch 2009/10 in ihrer Berliner Dependance so unverfänglich präsentierte.12 Auch in der Bielefelder Ausstellung 2008 spielten für die »Begegnung mit dem Nordischen« »ungemalte« Wikinger keine eigenständige Rolle.13 Erst mit den
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