181 Bezirk zwar ausdrücklich auf die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen hin, hielt sich aber zunächst weitere Optionen offen. In einer ersten Beratung mit der Denkmalpflege am 23. Juli 1981 stellte der Stadtarchitekt die von den Japanern bevorzugte Projektierungsvariante vor. Diese sah zunächst noch die Einbeziehung des barocken Kopfbaus in den Hotelbau vor. Die alten Seitengebäude sowie die Hofanlage waren nicht mehr berücksichtigt und sollten abgerissen werden. Nadler schrieb über diesen ersten Entwurf: »Der Baukörper ist in Stellung und Maßstab im Elbraum völlig unbefriedigend. Er ist zu weit in den Elbraum gerückt, die Baumassen sind ungegliedert zu monumental. […] Der zur Erhaltung vorgesehene Kopfbau der Großen Meißner Gasse 15 steht völlig unvermittelt vor dem Hotelbau und wirkt als Provokation zum Nachweis, daß der Bau eigentlich nicht zu erhalten ist.«685 In den ersten Entwürfen war der historische Teil nicht direkt in das neue Hotelgebäude integriert. Da der neue Hotelbau sehr nahe an der Elbe geplant war, sollte zunächst der barocke Kopfbau losgelöst von der neuen Struktur erhalten werden. Bei dieser Lösung wäre jedoch die gesamte Hofanlage geopfert worden. Zwar schien zunächst zumindest der Kopfbau gerettet, doch war Nadler mit dieser Lösung nicht glücklich. In Absprache mit Kurt Milde von der TU Dresden sollte diese nochmals Varianten prüfen, ob eine Einbeziehung der Hofanlage als neues Hotelfoyer möglich sei.686 Doch blockierten die Verantwortlichen der Stadt jeden weiteren Austausch mit der Denkmalpflege und der TU Dresden seit Juli 1981, sodass sich Nadler am 7. September 1981 über die schlechte Zusammenarbeit beschwerte, obwohl die Planungen unvermindert weitergingen.687 Die nächste Besprechung, an der Nadler teilnahm, fand erst am 9. November 1981 statt. Anwesend waren auch Hans Modrow und Gerhard Schill. Optimistisch stellte man hier einleitend noch eine Variante mit der Einbeziehung der gesamten historischen Anlage vor. Doch verflog Nadlers Optimismus umgehend, als der Stadtarchitekt ein Baugrundgutachten vorstellte, welches einen schnellen Neubau im elbnahen Raum unmöglich machte. Somit war man gezwungen, den gesamten Hotelneubau direkt an der Meißner Gasse durchzuführen. Da auch Modrow und Schill am japanischen Grundkonzept festhalten wollten, musste nunmehr auch der Kopfbau aus den Entwürfen gestrichen werden. Ohne über weitere Varianten nachzudenken und wohl auch darauf bedacht, das Geschäft mit den Japanern nicht zu gefährden, bestimmten diese nunmehr den kompletten Abriss des historischen Gebäudes. Tief geschockt, forderte Nadler in der Sitzung zumindest eine umfassende Dokumentation des Gebäudes sowie eine Rekonstruktion an einer anderen Stelle in Dresden.688 Nadler legte seine Forderungen auch Deiters dar, der diese übernahm und gegenüber dem Kulturminister ebenfalls eine Rekonstruktion mit originalen Bauteilen einforderte.689 In Nadlers Schreiben an
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