Leseprobe

183 Diesen Aufschub wollte Hans Nadler nutzen. Vier Tage nach der Besprechung trafen sich beim 60. Geburtstag von Ludwig Deiters nahezu alle Funktionäre, die im Bereich der Denkmalpflege in der DDR mitentscheiden konnten. Diese Gelegenheit ließ Hans Nadler nicht verstreichen, ohne auf das Problem in Dresden aufmerksam zu machen. Hier sprach er u. a. den Staatssekretär im Bauministerium Karl Schmiechen und den stellvertretenden Kulturminister Werner Rackwitz an. Gegenüber Rackwitz wies er darauf hin, dass mit einem Abriss des bedeutenden historischen Gebäudes in der Meißner Gasse die Durchführung der bereits für 1982 und 1984 geplanten internationalen Tagungen zur Denkmalpflege in der DDR gefährdet wären. Auch machte er nochmals auf die umfassenden Planungen aufmerksam, die einen Einbezug des historischen Gebäudes in den Hotelneubau ermöglichen würden.696 Dass seine Intervention Erfolg zeigte, bemerkte er erstmals, als zwischen Weihnachten und Neujahr 1981 zu später Stunde der Dresdener Bürgermeister Gerhard Schill bei Nadler persönlich anrief, um sich über den Stand der Bergungsmaßnahmen zu erkundigen. Er machte in dem Telefonat deutlich, dass das Problem nochmals von »zentraler Stelle« diskutiert werden sollte.697 Insbesondere die Proteste aus der Bevölkerung sowie die von ihm dargestellten zu erwartenden internationalen Komplikationen, so Nadlers Einschätzung, waren der Grund für die erneuten Beratungen. Zwei Tage vor dem geplanten Sprengtermin kam dann für Hans Nadler die ersehnte NachHotel Bellevue nach der Fertigstellung, Foto 1986

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