Leseprobe

SANDSTEIN »Ohne ihn stünde hier nichts mehr« – als der Denkmalpfleger Hans Nadler (1910–2005) starb, titelte dies eine große deutsche Tageszeitung. Nicht nur prominente Bauwerke, wie die Dresdner Frauenkirche und die Semperoper, sondern auch zahlreiche Denkmale in den Städten und Dörfern Sachsens und Südbrandenburgs verdanken ihm das Weiterbestehen. Doch war der Erhalt der Denkmale kurz nach Kriegsende aufgrund der enormen Zerstörungen keine Selbstverständlichkeit. Erschwerend kam hinzu, dass sein Amt als Landesdenkmalpfleger und späterer Leiter des Dresdner Instituts für Denkmalpflege nach 1945 in eine Verwaltung eingebettet war, die von der SED bewusst zu einem ideologischen Instrument für die Durchsetzung parteilicher Interessen aufgebaut wurde. Als Nicht-Parteimitglied und Bildungsbürger stand Nadler allzeit im Verdacht, gegen diese Interessen zu verstoßen. Die Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen in der Ausübung seines Amtes sowie seinen persönlichen Werdegang erläutert dieses Buch.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1