Leseprobe

11 Die Vorfahren von Hans Nadler lebten bereits seit mehreren Jahrhunderten in der näheren Umgebung von Elsterwerda.8 Der Großvater väterlicherseits, Friedrich Nadler (1847–1924), war Pädagoge im Elsterwerdaer Lehrerseminar gewesen. Er verfasste mehrere pädagogische Bücher, die sich im Kaiserreich zu einer Standardlektüre für den Lehrernachwuchs entwickelten.9 Sein Sohn Hans Nadler senior entschloss sich jedoch gegen den Lehrerberuf. Er begann nach dem Gymnasialabschluss ein Studium an der Dresdener Kunstakademie. Hier studierte er von 1897 bis 1905 u. a. bei Gotthard Kuehl und Carl Bantzer, die der Dresdener Kunstszene nach langen farblosen Jahren Ende des 19. Jahrhunderts neue Impulse gaben. Während Bantzers »Freilichtsemestern« in Goppeln traf der junge Kunststudent seine spätere Ehefrau Elfriede Weise, welche zeitgleich Malkurse bei Wilhelm Georg Ritter belegte.10 Als Nadler nach seinem Studium erste Arbeiten verkauft hatte, heirateten beide am 25. April 1906, und das junge Paar entschloss sich zum Bau eines Ateliers in Gröden bei Elsterwerda.11 Schwester Käte und die beiden Zwillinge Hans und Fritz mit ihrer Mutter Elfriede Nadler, 1910

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