13 Gleichfalls vermittelten seine Eltern ihm nie das Gefühl, im Gegensatz zu den Dorfbewohnern einer besseren sozialen Schicht anzugehören. Sein Vater war seit seiner Ankunft in Gröden bemüht, sich in das Dorfleben zu integrieren. Ob beim sonntäglichen Kirchgang oder beim Besuch der Dorfschänken, er versuchte immer, einen ungezwungenen Kontakt zu den Dorfbewohnern aufzubauen.14 In Gröden abseits der großen Fabriken und des weiten Gutsbesitzes übertrug sich diese unkomplizierte Art des Vaters zweifelsohne auch auf die Kinder. Hart aufeinander prallende Klassengegensätze lernte Hans Nadler in Gröden nicht kennen. Insbesondere in den schweren Zeiten am Ende des Ersten Weltkriegs, während der Inflation und der Weltwirtschaftskrise waren diese Kontakte von großem Vorteil. Die Familie bewirtschaftete zwar einen Garten neben dem Haus, konnte sich daraus aber nicht vollständig selbst versorgen. Nachdem der Vater im Ersten Weltkrieg Kriegsanleihen aufgenommen hatte, verlor er am Ende des Krieges einen erheblichen Teil seines Vermögens.15 Zudem entwertete die Inflation Anfang der 1920er Jahre die Einnahmen des Malers nahezu vollständig. Unglücklicherweise verkaufte er gerade zu diesem Zeitpunkt einen Großteil seiner Grafiken an einen Kunsthändler. Wie Hans Nadler später selbst berichtete, verloren die Einnahmen durch dieses Geschäft so sehr an Wert, dass er seinen Kindern nur noch drei Paar Hans und Fritz Nadler beim Baden im alten Schacht in Gröden 1916
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