Leseprobe

Über die Sorgen eines Gärtners 77 Diesem Brief und weiteren erhaltenen Aufzeichnungen des Nischwitzer Obergärtners Johann Heinrich Fülcke sind bislang unbekannte, detaillierte Einblicke in die Gartengestaltung und den gärtnerischen Alltag unter Heinrich Graf von Brühl zu verdanken. Mehr noch, sie untermauern den breitgefächerten Aufgaben- und Verantwortungsbereich, das Selbstverständnis und Ansehen, aber auch die Sorgen eines Gärtners des 18. Jahrhunderts. Die im Brief beklagten finanziellen Rückstände, die sich in den zwei Jahren nach Brühls Tod beim Gärtner angehäuft hatten, spiegeln zwar vordergründig das desaströse Erbe des einstigen Premierministers und engsten Vertrauten Kurfürst Friedrich Augusts II. von Sachsen (1696–1763), belegen aber zwischen den Zeilen auch den hohen Stellenwert des herrschaftlichen Gartens, den Abb. 1 Wohl Johann Christoph Knöffel, Entwurf für den Untergarten im Schlosspark Nischwitz, Lageplan, nach Norden gedreht (Original gesüdet), Ober-/Küchengarten nur angerissen, um 1750, Feder-/Tuschezeichnung, laviert, LfD Sachsen, Plansammlung, Inv.-Nr. M 36. II. Bl. 1.

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