Leseprobe

Ein Instrument für den barocken Bürgerschreck Die Vorstellung, mit der Laterna magica unbedarfte Zuschauer zu erschrecken, ist so alt wie das Instrument selbst. Bereits in der ersten Andeutung zu einer Laterna magica in einem Brief des französischen Gelehrten Pierre Guisony an Christiaan Huygens vom März 1660 heißt es: »[...] wenn er [Athanasius Kircher] die Erfindung der Laterne gekannt hätte, würde er die Kardinäle gehörig durch Geister erschrecken.«1 Die Laterna magica stand lange im Schatten der beiden optischen Instrumente Mikroskop und Fernrohr, bis in Leipzig ein gewisser Johann Georg Schrepfer 1769 ein Kaffeehaus etablierte, das mit ihm als Logenmeister an der Spitze zu einem Treffpunkt für Freimaurer wurde. Schrepfer versprach im Ringen um Anhänger Übersinnliches: In seinen Séancen könne er Tote zum Die Geistermaschine Ein physikalisches Spielzeug zwischen Schein und Wirklichkeit Bernd Scholze

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