173 Paul Rietzl, geboren 1986, ist freiberuflicher Illustrator und Comiczeichner. Er absolvierte nach seinem Schulabschluss eine Lehre zum Glas- und Porzellanmaler und zog dann nach Augsburg, um Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration zu studieren. Nach seinem Masterabschluss ließ er sich ebenda als freiberuflicher Illustrator und Grafikdesigner nieder. Einige Jahre später zog er schließlich nach München und konzentrierte sich immer stärker auf Comics. Im Jahr 2016 erschien seine illustrierte Sci-Fi-Geschichte Shipwreck als Buchrolle bei Round Not Square (Berlin). 2021 folgte die erste Graphic Novel, beauftragt vom Maximilianmuseum Augsburg, Augsburg 1521, bei Bunte Dimensionen (Augsburg). Deren deutlich umfangreicherer inoffizieller Nachfolger Erlösung liegt nun vor. Christoph Emmendörffer und Paul Rietzl arbeiteten dafür knapp ein Jahr an Text und Zeichnungen. Christoph Emmendörffer, geboren 1965, leitet seit 1998 das Maximilianmuseum Augsburg. 2014 veröffentlichte er im Ausstellungskatalog Wunderwelt. Der Pommersche Kunstschrank Philipp Hainhofers Tagebuch der schwedischen Besatzung Augsburgs von 1632 bis 1635, auf dem die Graphic Novel Erlösung basiert. Die Handschrift befindet sich in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. Der Kunsthistoriker übertrug den frühbarocken Text in modernes Deutsch und lieferte die historischen und kunstgeschichtlichen Hintergrundinformationen zu Hainhofers Bericht. Die Stiftung ars et studium, gegründet 2017, hat sich zum Ziel gesetzt, Forschungsprojekte und deren Autorinnen und Autoren zu fördern, die sich mit herausragenden Arbeiten im Bereich der Kunstgeschichte, Archäologie und der Kulturwissenschaften wichtigen Themen dieser Disziplinen widmen. Dabei geht es vorrangig um Vorhaben, die ohne eine solche Unterstützung nicht oder nur unzureichend wissenschaftlich bearbeitet und publiziert würden. Mit der Graphic Novel Erlösung. Augsburg im Dreißigjährigen Krieg, meisterlich gezeichnet von Paul Rietzl, das die kampflose Übergabe der Reichsstadt Augsburg an König Gustav II. Adolph von Schweden im Dreißigjährigen Krieg zum Inhalt hat und auf den Tagebuchaufzeichnungen des Kunstagenten Philipp Hainhofer beruht, die von Dr. Christoph Emmendörffer ediert und in eine moderne sprachliche Version gebracht wurden, soll in einer zeitgemäßen Form ein wichtiges Kapitel der Geschichte Augsburgs dargestellt werden, das sich zudem eng mit dem 2023 gefeierten 450. Geburtstagsjubiläum des Augsburger Stadtwerkmeisters Elias Holl verbindet. Die Stiftung ars et studium geht damit bewusst einen anderen Weg der wissenschaftlichen Bearbeitung eines bedeutenden historischen Themas, um gerade auch jüngere Leserinnen und Leser anzusprechen und dafür zu interessieren. Dr. Christina von Berlin, im Namen des Stiftungsrats
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