Leseprobe

12 BIOGRAFIE 1673 Geburt am 12. Januar 1673 als erste Tochter des Anwalts Andrea Carriera und Alba Foresti in der Rio di San Barnaba in der Contrada di San Basilio in Venedig. Gemeinsam mit ihren beiden Schwestern Giovanna (1675–1737) und Angela Cecilia (1677–1757) umfassende Schulbildung mit Unterricht in Stickerei, Spitzenherstellung, Musik, Latein und Französisch. Ob Rosalba eine autodidaktische Ausbildung erfährt oder durch Künstler, ist nicht gesichert. Als mögliche Lehrmeister werden Jean Steve, Antonio Lazzari, Giuseppe Diamantini, Antonio Balestra, Sebastiano Bombelli, Federico Bencovich, Felice Ramelli und Benedetto Luti genannt. um 1695 Frühe Einrichtung ihrer Werkstatt, wo sie ihre Schwestern in Malerei unterrichtet und ihre ersten Miniaturen anfertigt. Giovanna wird zur wichtigsten Mitarbeiterin in der Werkstatt. ab 1700 Sie führt zahlreiche Korrespondenzen mit Künstlern und Kunsthändlern sowie mit internationalen Auftraggebern. Beginn ihrer engen und lebenslangen Freundschaft zu Antonio Maria Zanetti, von dessen Netzwerk aus Kunstliebhabern sie profitiert. Vermutlich rät er ihr, mit Pastellstiften zu malen. 1704 Im Briefwechsel mit Christian Cole, erster Sekretär des englischen Botschafters in Venedig, ist der erste Erwerb von Pastellkreidestiften dokumentiert. 1705 Mit Unterstützung von Christian Cole erste öffentliche Anerkennung als Miniaturmalerin mit ihrer Aufnahme in die römische Accademia di San Luca am 27. September 1705 mit dem höchsten Titel academica di merito. 1706 Sie erhält zahlreiche Aufträge des deutschen Adels, so von Christian Ludwig II., Herzog von Mecklenburg, und Therese Kunigunde von Polen und Kurfürstin von Bayern. Eine Einladung vom pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm II., als Hofmalerin in seine Dienste in Düsseldorf zu treten, lehnt sie ab. 1709 Aufträge von europäischen Fürstenhäusern, darunter Friedrich IV., König von Dänemark, der sie während seiner Reise in Venedig besucht. 1712/13 Der sächsische Kronprinz Friedrich August (II.) trifft auf seiner Grand Tour zum ersten Besuch in Venedig ein. Er lernt Carriera kennen: Beginn seiner lebenslangen Faszination ihrer Pastellmalerei. Durch Agenten versucht er in den folgenden Jahrzehnten, alle angebotenen Werke von ihr zu kaufen. 1715 Bekanntschaft mit dem französischen Bankier und Sammler Pierre Crozat, angesehener Berater des Regenten Philippe II., Herzog von Orléans, in Venedig. Sie korrespondieren bis zum Tod Crozats 1740 regelmäßig. 1718 Erstes Treffen mit dem französischen Sammler Pierre-Jean Mariette während seiner Italienreise, mit dem sie eine enge, lebenslange Freundschaft verbindet.

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