Bernhard August von Lindenau. Worte und Bekenntnisse Ingeborg Titz-Matuszak Obwohl Bernhard August von Lindenau bestimmt hatte, private Tagebuchaufzeichnungen und Schriftstücke nach seinem Ableben vernichten zu lassen, hat sich doch eine Vielzahl von Briefen und Aufzeichnungen erhalten. Sie erlauben es uns, den Erwerb der zahlreichen Kunstwerke und ihre erste öffentliche Präsentation im Museumsbau auf dem Pohlhof aus dem Blickwinkel des Sammlers nachzuverfolgen. »Den damit von mir beabsichtigten Zweck spricht die Aufschrift des neuen Pohlhofsgebäudes in den Worten aus: ›Der Jugend zur Belehrung, Dem Alter zur Erholung‹, die ich mit der Bemerkung zu vervollständigen habe, daß Erstes Haupt-, Letzteres Nebensache ist!«2 Die große Kunstreise nach Italien und Frankreich von Oktober 1843 bis Mai 1844 Nur wenige Wochen, nachdem er im September 1843 aus dem sächsischen Staatsdienst ausgeschieden war, brach Bernhard August von Lindenau zu einer Reise auf, die ihn über Frankreich nach Italien führte und auf der er mehrere altitalienische Tafelbilder, griechische und etruskische Keramiken, Gipsabgüsse, Korkmodelle antiker Bauwerke und Gemäldekopien sowie Kunstliteratur bestellte beziehungsweise erwarb. Die Sammlung, die er in den Folgejahren stetig ausbaute, wurde ab 1848 in einem am väterlichen Pohlhof errichteten Museumsbau der Öffentlichkeit präsentiert. »Se i tdem ich den St aat sdiens t ver la s sen u . in da s P r i vat leben zur ück get reten bin , habe ich mich vorzugswe i se mi t Kuns t und W i s senscha f t u . mi t dem Zusammenbr ingen e iner darauf bezüg l ichen Samml ung be schä f t i g t , die ich a l s me in Andenken me iner Vaters t adt zu h inter la s sen gedenke.«1 Ber nhard Aug us t von L i ndenau , 1854
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