1918–1933 Diese bewilligte am 5. Mai 1920 einstimmig 300 000 Mark für die Schaffung eines Heimatmuseums. Gabelentz wurde von der Gebietsregierung in einem Schreiben vom 27. Mai 1920 zu dessen Direktor ernannt,15 und im Herbst begann die Einrichtung des Staatlichen Heimat-Museums im Schloss, wie es sich nun nannte, anfangs mit bescheidenen Mitteln.16 Den ersten Grundstock bildeten neben den herzoglichen Wohn- und Repräsentationsräumen die Sammlungen der Rüstkammer mit Ausnahme der völkerkundlichen Objekte, die an das Naturkundemuseum Mauritianum abgegeben wurden. Des Weiteren kam die sogenannte Skatschenke zur Ausstattung des Schlossmuseums hinzu, eine Leihgabe der Familie Gabelentz. Wiederum als Leihgabe der Vereinigten Altenburger und Stralsunder Spielkarten-Fabrik wurde mit einer Kartenmacherwerkstatt die sogenannte Skatheimat eingerichtet. Weitere Ausstattungen waren Sammlungen des Regimentsmuseums, unter anderem zum Thema Befreiungskrieg 1813 und Leihgaben des Offizierskorps des Infanterie-Regiments Nr. 153 sowie Erinnerungsstücke aus dessen ehemaligem Offizierskasino in der Wettinerstraße. Schließlich gelangten neben Beständen aus dem Lindenau-Museum auch verschiedene kleinere Leihgaben der Stadt Altenburg und der städtischen Innungen an das Schlossmuseum. Nach Jahren des Umräumens und des Einrichtens wurde das Schlossmuseum offiziell am 1. April 1923 für die Öffentlichkeit freigegeben, wie Gabelentz dem Thüringischen Volksbildungsministerium mitteilte.17 Zur Gesamtübersicht hatte Albrecht von der Gabelentz 1932 für die interne Nutzung einen Leitfaden zu Führungen durch das Altenburger Schloßmuseum verfasst, der unveröffentlicht blieb und nur in wenigen Schreibmaschinen-Exemplaren überliefert ist. Der Eintritt des Museums betrug 1929 60 Pfennige pro Person. Für Vereine, Gesellschaften usw. wurde von Fall zu Fall ein ermäßigter Preis festgelegt. In einem Schreiben an den Thüringischen Städteverbund vom 23. November 1929 werden leider keine Besucherzahlen genannt, aber das Schriftstück vermerkt: »Das Museum wird aber von Vereinen, Gesellschaften, Schulen usw. sehr gut besucht.«18 Das im Aufbau befindliche Museum stand nach dem 1. Mai 1920, als der Freistaat Sachsen-Altenburg im neu gegründeten Land Thüringen aufging, bis zum Tod von Albrecht von der Gabelentz unter der Aufsicht des Thüringischen Ministeriums für Volksbildung und Justiz. Die damals einsetzenden Bemü-
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