235 1 Die Altenburger Kunst-Hütte war eine »Vereinigung von Bildhauern, Malern, Graphikern, Schriftstellern, Musikern, Schauspielern die 18 Jahre lang viel zum Kulturleben i[n] Altenburg durch Gemeinschaftsarbeit, Ausstellungen, Veranstaltungen beigetragen hat«, so die kurze Darstellung Otto Pechs in einem Schreiben von 1949 an die Thüringer Landesregierung, mit der vergeblichen Bitte um eine kleine Pension, siehe Residenzschloss Altenburg, Schloss- und Spielkartenmuseum, Archiv, Bestand »Sammlung Otto Pech«, s. p. 2 Da er zu dieser Zeit noch in Karlsruhe weilte, begann die Reise auch dort. Sein Reisebericht findet sich in den Akten des Staatsarchivs Altenburg, LATh – StA Altenburg, Lindenau-Zach’sche Stiftung, Nr. 31. 3 Zu ihnen gehörten die Bildhauer Walter Flemming (1896– 1977), der später in Dresden tätig war, Georg Haase (1895–1945) und Johannes Dietze (1903– 1946). Außerdem Heiner Dikreiter (1893–1966) und der Jüngste und alle anderen Hütte-Mitglieder um Jahre überlebende Erich Dietz (1903–1990), der durch die Fürsprache Otto Pechs ein Stipendium an der Kunstakademie in Weimar bekam. 4 Dieser gehörten viele, vor allem gut betuchte Altenburger Bürger an. Unter anderem wurden durch sie erworbene Kunstwerke per Eintrittskarte unter den Besuchern verlost. 5 Auszug Brief: »Herr Pech + Geitel, ein Holzschnitzer + Lehrer Voigt, Herr Kunstmaler (sein neuester Titel) Dikreiter, ein Fabrikarbeiter + Bildhauer Geßner [richtig Greßner, Anm. d. Verf.], ein Kunst + Decorat.- Maler Sachse, + gezwungener Weise zuletzt noch meine Wenigkeit. Was, mein lieber Freund, die Herrn Altenburger Künstler haben’s schon zu hohen Titeln gebracht. Jeder Esel, der hier halbwegs ein bischen den Bleistift führen kann ist Künstler! [...] Nun wollen die Herrn Künstler mich zum Kunstgewerbe überführen, was mir ja garnicht liegt, ich muß mich der hohen Kunst geben, mein innerer Drang will es! [...] Ich will froh sein, wenn ich aus Altenburg raus bin.«; siehe Penndorf 1993a, S. 7. 6 Dahinter verbirgt sich der Altenburger Mundartdichter Ernst Daube (1869–1956). 7 Dies geschah insbesondere in den Hüttebüchern, beispielsweise in einem langen Eintrag Otto Pechs zum Streit um die Barbarossafigur von 1935. Residenzschloss Altenburg, Schloss- und Spielkartenmuseum, Archiv, »Hüttebuch«, Nr. 7, Bl. 41. 8 Besonders in Artikeln von Walter Grünert, die sich meist kommentiert in den Hüttebüchern wiederfinden. Hier werden Veranstaltungen bzw. Ausstellungen, die von der Kunst-Hütte veranstaltet wurden, so umschrieben, dass nichts auf sie hinwies. Beispielsweise wird die Jahresausstellung der Hütte einfach als Weihnachtsausstellung beschrieben. 9 Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Stadt Altenburg, teilweise durch die Streitigkeiten bedingt, nicht umgesetzt; Stadtarchiv zu Altenburg, Sig. XVII.A.4., Nr. 3, Gefallenendenkmal der Stadt Altenburg. 10 Hauptsächlich deshalb, weil er sich durch Ausnutzung seiner Position als Maler in den Wettbewerb für Bildhauer drängte. 11 Schreiben der Reichskammer der bildenden Künste Weimar vom 9. 3. 1938, erwähnt im Antrag zur Vereinsauflösung von Otto Pech vom 12. 3. 1938 an die Hütte, siehe Residenzschloss Altenburg, Schloss- und Spielkartenmuseum, Archiv. 12 Er war auch Ansprechpartner für Käufe, bei Abwesenheit der Künstler und bei den Ausstellungen der Hütte. 13 Dies galt zumindest bis zum Tod Otto Pechs im Jahr 1950, für die Wenigen danach noch lebenden und einander freundschaftlich verbundenen Mitglieder auch darüber hinaus.
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