356 4 Postkarte zur Museumsnacht, 2007 Altenburger Museumsnacht, seit 2000 Der beliebte Kulturmarathon5 ist aus dem Leben von Stadt und Landkreis nicht mehr wegzudenken. Am 30. Juni 2000 taten sich acht kulturelle Einrichtungen der Region zusammen: das Lindenau-Museum, das Schloss- und Spielkartenmuseum, das Naturkundliche Museum Mauritianum, das Museum Burg Posterstein, das internationale Jugendsinfonieorchester des Altenburger Musikfestivals, das Theater Altenburg Gera sowie das Thüringische Staatsarchiv Altenburg und das Stadtarchiv.6 Die Häuser und vor allem der Park wurden bespielt. Kulinarische Angebote wurden von Anfang an mitgedacht, und die Besucher konnten »den nächtlichen Spaziergang durch den Schlosspark am LindenauMuseum mit einem Glas Wein ausklingen lassen«.7 In den darauffolgenden Jahren bereicherte die EWA Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH die Wege im Schlosspark mit Lichtinstallationen. Die Angebotsvielfalt hat sich bis heute erhalten, da sich die Museumsmitarbeiter jedes Jahr aufs Neue zusammensetzen und eine spannende, abwechslungsreiche und farbige Nacht für alle planen. Die Besucher erleben Ausstellungseröffnungen, Vorträge, besondere Kurzführungen, musikalische Darbietungen und am frühen Abend auch Angebote für die kleineren Gäste. Dazu werden interessante Menschen aus den Bereichen Theater, Literatur oder Kunst geladen. So gastierte der Generalintendant des Theaters Altenburg Gera, Michael Grosse, im Lindenau-Museum und sprach Edgar Ellen Poes Der Rabe.8 2015 unterstützte der Schauspieldirektor Bernhard Stengele das Lindenau-Museum und las Wundergeschichten vom Hofe des Königs Cheops.9 Zu einem besonderen Abschluss der Nacht im Lindenau-Museum etablierte sich die musikalische Vorstellung des Tenors Andreas Fischer, dessen Lieder vom Publikum zur Überraschung mancher mit viel Inbrunst mitgesungen wurden.10 Für die jüngeren Gäste gibt es zur Museumsnacht stets verschiedene Angebote (Abb. 4). Zu nennen sind hier Auftritte des Kinder- und Jugendballetts von Theater & Philharmonie Thüringen,11 spannende Auftritte von Sportvereinen, wie dem SV Einheit Altenburg mit Ingolf Katzsch und dem Nachwuchs im Fechten der Klassen fünf und sechs des Friedrichgymnasiums mit dem Tanz des Dionysos 2013, oder die Trommelvorstellung der Gemeinschaftsschule Erich Mäder 2013. Ging es anfangs nur darum, als »ehemalige Residenzstadt im ostthüringischen Zipfel alle gewichtigen kulturellen Pfunde in die Waagschale zu werfen«12 und zu zeigen, dass die Kultureinrichtungen Altenburgs eine ähnliche Anziehungskraft wie andere Städte haben, geht es gerade nach der COVID-19- Pandemie um die Öffnung für Gäste, um den sozialen Kontakt, gemeinsame Stunden und Erlebnisse. Im Lauf der Jahre ist die Kulturlandschaft in Altenburg um viele Kulturinstitutionen reicher geworden; manche sind dazuge5 Projekt Schule im Museum Lindenau als Assessor vor der fürstlichen Landesregierung am Brühl in Altenburg, Collage aus dem Buch »Bernhard August von Lindenau. Sein Leben in Bildern«, 2016 ®
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