Die Wahl fiel schließlich auf das Gebäude des Altenburger City Centers, nur wenige hundert Meter vom Altenburger Marktplatz entfernt. Nach umfangreichen logistischen Vorbereitungen begann der Umzug des gesamten Museums Ende 2019. Dieses Mammutunternehmen zog sich über etwa acht Monate (Abb. 1). Im Dezember 2019 waren die Büros bereits an Ort und Stelle. Am 1. Januar 2020 fand unter sehr großer Anteilnahme der Bevölkerung, insbesondere der Mitglieder des Förderkreises Freunde des Lindenau-Museums e.V., eine letzte Führung durch das Museum statt. Der Umzug der Kunstschule in das Interim Kunstgasse 1 war so gut geplant, dass nur eine vierwöchige Unterbrechung des Kursbetriebs nötig gewesen wäre, die allerdings dann durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie und den konsequenten Lockdown sehr viel länger ausfiel (Abb. 2). Trotz der Coronabedingten Einschränkungen lief der Umzug planmäßig ab, sodass im Sommer 2020 der übrige Bereich mit der kleinen Dauerausstellung und dem Schaudepot der Abgusssammlung eröffnet werden konnte. Hinter den Kulissen waren in dieser Zeit auch Archiv- und Depotbestände umgezogen. All das war eine Riesenleistung des Teams! Der Herbst 2020 brachte gleich zwei bedeutende Wendungen in der Geschichte des Museums. Zum 1. Oktober 2020 wurde nach Beschlüssen im Kreistag des Altenburger Landes für das LindenauMuseum sowie im Stadtrat der Stadt Altenburg für den Eigenbetrieb Residenzschloss Altenburg die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen gegründet (Abb. 3). Dieser Zusammenschluss hat eine engere Zusammenarbeit beider Einrichtungen zum Ziel, die letztlich eine gemeinsame Trägerschaft vorbereiten soll. In den ersten beiden Jahren nach der Gründung wurde bereits ein gemeinsames Organigramm entwickelt, das in Teilen sogar schon heute im Museumsalltag gelebt wird. Ausstellungen und Veranstaltungen werden beispielsweise von einem gemeinsamen Stabsreferat Kommunikation und Marketing geplant, das dem Direktor der Altenburger Museen und seinen beiden Stellvertretern zugeordnet ist. Im Bereich Restaurierung und Technik ist die Zusammenarbeit ebenfalls sehr eng. Mehr und mehr Vermittlungsangebote werden gemeinsam geplant. Auch die denkmalpflegerische Zielstellung für den Schlossgarten wurde mit Unterstützung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft durch die Stadt 2 Die Dauerausstellung im Interim des Lindenau-Museums, 2023 3 Unterzeichnung des Vertrags zur Gründung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen durch Landrat Uwe Melzer und Oberbürgermeister André Neumann, 2020 Altenburg auf den Weg gebracht. Darin wird die Bedeutung der historischen Anlage deutlich gemacht, außerdem werden Ziele für die Zukunft formuliert. Die Zielstellung fand in enger Abstimmung mit dem im Entstehen befindlichen Masterplan für den gesamten Schlossberg statt, der sich nach dem Leuchtturm an der Blauen Flut nun vor allem dem Zukunftspotenzial des engeren Schlossareals, dem Schlossgarten und den Roten Spitzen widmen wird. Neben der Abfassung dieses Masterplans besteht eine weitere Aufgabe der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen in der aktiven Begleitung der Überlegungen zur Zukunft der Liegenschaften am Schlossberg. Neben einem Übergang an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten steht auch die Gründung einer Altenburger Museumsstiftung im Raum, die auch die Liegenschaften betreuen könnte. Im Herbst 2020 wurde aber auch im Deutschen Bundestag erneut ein für Altenburg folgenreicher Beschluss gefasst. Als Ergebnis der Verhandlungen über die gescheiterte Mitteldeutsche Schlösserstiftung wurden von Bund und Freistaat Thüringen nicht nur bedeutende Investitionen für die Thüringer Schlösserlandschaft, sondern auch eine Pro- √
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