Leseprobe

106 Dritter Weltkrieg in fiktivem Gewand wirksamer platzierbar zu sein. Nicht einziger, aber zentraler Schauplatz der meisten dieser Bücher war (West-)Deutschland. Folgerichtig lag ihr Fokus vor allem auf der Landkriegführung. Referenzwerk des Subgenres ist der fast zeitgleich im englischen Original und in deutscher Übersetzung erschienene Roman Der Dritte Weltkrieg. Hauptschauplatz Deutschland (München 1978). Offiziell zeichnete dafür der ehemalige britische (Vier-Sterne-)General Sir John Hackett (1910–1997) verantwortlich, und sein Name ist bis heute mit dem Buch verbunden. Tatsächlich war es nicht die Arbeit eines Einzelnen; Hackett wurde von einem Stab hochrangiger Militärs und Diplomaten unterstützt.5 Dem Werk war bemerkenswerter Erfolg beschieden, mit Übersetzungen in zehn Sprachen und einer Gesamtauflage von weltweit drei Millionen Exemplaren, davon in der Bundesrepublik 60000 Stück in einer Hardcover- und einer Taschenbuchausgabe – obwohl der Darstellung eine klassische Romanstruktur abgeht und sie eher den Charakter eines militärischen Handbuchs annimmt. Dritter Weltkrieg: Exposition und Referenz (John Hackett) Abb. 1+2 General und Gelehrter: Der Dritte Weltkrieg als Plädoyer John Hacketts für eine konventionelle Stärkung der NATO in Zeiten des atomaren Paradigmas

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1