Reaktion auf das Kunstverständnis der Nationalsozialisten veranstaltet wurde,4 fällt die Abwesenheit Noldes ins Auge. Ob das eine Entscheidung Rings war, oder eine von Nolde selbst, bleibt unklar. Erhaltene Unterlagen aus der Nolde Stiftung Seebüll beweisen jedoch die gescheiterten Versuche des Bildhauers Herbert Garbe, Nolde, den er sehr verehrte, für die Ausstellung zu gewinnen.5 Wie Grete Ring in dem Ausstellungskatalog schrieb, »Nicht alles, was lebt, ist lebendig, und nicht alles was vergangen, ist tot.«6 2 Emil Nolde, Brief an Grete Ring, 30. 1. 1913, Privatbesitz Erich Heckel und James Ensor 1918 Einen weiteren Künstlerbrief vom 30. September 1918, wenige Wochen vor Ende des Ersten Weltkriegs, hat Grete Ring ebenfalls behalten. Er stammt vom Brücke-Mitglied Erich Heckel (1883–1970, Abb. 3): »Sehr geehrtes Fräulein Dr Ring anbei die Photos. Ensor entschloss sich schwer dazu. Sie möchten ja nicht erwähnen, dass Sie Photos mit seiner Einwilligung bringen. Ferner möchte er die Photos zurück haben, da er keine Abzüge weiter hat. Ich fahre morgen auf Urlaub. Ende Oktob. – Anfang November komme ich voraussichtlich zurück. Bis dahin werden die Cliche’s wohl fertig sein und Sie senden bitte die Photos dann an meine Adresse hier. Mit bestem Gruss 30. 9. 18. Erich Heckel Krankenhausstelle 255 D. F. P. T2«7
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1