65 Dem Maler Heckel, der ab 1914 Sanitätssoldat in Belgien war und dort im Kreis des Kunsthistorikers Dr. Walter Kaesbach von James Ensor hörte, bot sich durch Kaesbach, den Leiter des Sanitätskorps, auch die Gelegenheit, mit dem in Ostende lebenden Künstler in näheren Kontakt zu treten. Auch vom Sanitätssoldaten Max Beckmann ist aus diesem Kreis ein Treffen mit Ensor überliefert.8 Kaesbach hatte den belgisch-englischen Maler James Ensor aus einem Internierungslager befreit und ihm ermöglicht, wieder in sein Familienhaus nach Ostende und zu seiner Arbeit zurückzukehren. Er versuchte, auch in Deutschland Interesse für Ensors Bilder zu wecken.9 3 Erich Heckel, Brief an Grete Ring, 30. 9. 1918, Privatbesitz Heckel stand Grete Ring zur Seite, als sie Hilfe für die Bebilderung ihres Textes über Ensors Bilder in Der Belfried suchte. Diese deutsch-flämische Kulturzeitschrift wurde im Kriegsjahr 1916 von Anton Kippenberg, dem Verleger des Insel Verlags Leipzig, gegründet und im ersten Jahr ihres Erscheinens vom Münchner Intellektuellen Wilhelm Hausenstein geleitet (Abb. 4).10 Auch er setzte sich in Deutschland für Ensors Bilder ein. Grete Ring veröffentlichte 1918 im Belfried zwei Texte, davon einen über James Ensor.11 Sie war während ihrer durch den Krieg bedingten Mitarbeit deutscher Kunsthistoriker an der Sicherung belgischer Kunstschätze vor eventuellen Kriegsschäden beteiligt.12 So kam es, dass ihr die Fotos für die Bebilderung ihres Textes über einige Bilder Ensors für
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