Leseprobe

83 ten Einbaumöbel mit ihren glänzenden Schleiflackoberflächen und dem warmen Farbton der Steinfliesen sowie dem Backstein des Kamins.«32 Büning passte seine Einbaumöbel exakt beidseitig des verklinkerten offenen Kamins ein, links ein Bücherregal mit relativ breitem Rahmen, rechts wohl ein Bettkasten und ein schlichtes Tagesbett, das zur Raummitte hin wiederum mit einem Bücherregal abschließt. Alle Möbel sind aufgesockelt, sie werden von den Fußleisten aus Solnhofer Stein umfasst. Dieses Absetzen mittels Sockel verwendete Büning später auch bei anderen seiner Einrichtungen. Die Oberflächen sind in Schleiflack ausgeführt und vermitteln in Form und Material eine moderne schlichte Eleganz, wie sie seinerzeit von der Wiener Schule um Josef Hoffmann propagiert wurde. Hoffmanns Einrichtungen, die zwischen den modernisierten Stil-­ Interieurs konservativer Architekten, und den Einrichtungen der Avantgarde-Architekten standen, wurden damals in den Bauzeitschriften breit rezipiert: »Das laue, unsichere Verlangen der begüterten Lebensschicht nach einer vornehmen Behausung wird hier auf echten, edlen Charakter gebracht.«33 5 Putzfugen und Schmiedearbeiten von Wilhelm Büning am Bungalow, 2023 6 Olivenförmige TürdrückerTürschlosskombination von Wilhelm Büning, 2023 Dabei blieb Bünings Einrichtungsstil aber nicht stehen, denn auf Marta Huths Fotografien fallen besonders die Möbel des Architekten Ludwig Mies van der Rohe auf, die dieser 1927 für die Stuttgarter Weißenhofsiedlung erschaffen hatte. Mies’ Stuhlentwurf

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