in einem Brief an Leni »wirklich wundervolle Dinge«, die er zu sehen bekommen hatte: »Manets, Renoirs, Monets, Pissaros, Toulouse-Lautrecs, Degas’«, aber er verheimlichte ihr nicht, dass er die Ausstellung alleine nicht hätte besuchen wollen, weil »deren Eintrittspreis 1,50 Fr. mich abgeschreckt hatte«.9 6 Fred Stein, Porträt Ernst Bloch, 1935 Als Ernst Bloch (Abb. 6) 1938, also nur fünf Jahre nach seinem Wiedersehen mit Grete Ring in Küsnacht, über Feilchenfeldt Kontakt zu ihr suchte und sich von ihr kunsthistorische Unterstützung für seine Arbeit an einem philosophischen Thema erhoffte, kam infolge der durch den Krieg verursachten Krise keine sorgenfreie Zusammenarbeit mehr zustande. Nach Paul Cassirers Tod war Bloch zwar dem Verlag treu geblieben und hatte 1930, drei Jahre vor seiner Flucht aus Deutschland, zusammen mit Feilchenfeldt noch ein erfolgreiches Buch mit dem Titel Spuren veröffentlicht, und auch mit Grete Ring war er wie mit Feilchenfeldt schon aus den 1920er Jahren bekannt und befreundet.10 Nur hatte sich die Welt seit 1933 grundlegend zu verändern begonnen, und Bloch realisierte nicht, dass er mit seiner Feilchenfeldt übermittelten »Bitte« an Grete Ring, sie möge ihm bei Fragen der Bebilderung helfen, die aktuelle Wirklichkeit der Weltlage wohl ziemlich aus den Augen verloren hatte. Bloch arbeitete damals in den USA an einem Fragment seines später unter dem Titel Das Prinzip Hoffnung erschienenen Buches, bis zu dessen Fertigstellung er aber auch die Idee einer Bebilderung längst fallen gelassen hatte:
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