147 1906–1912 Eine Affinität für komplexe Sachverhalte zeigte sich schon früh bei Grete Ring. So besuchte sie an der Höheren Töchterschule Gymnasialkurse für Frauen und machte 1906 extern ihr Abitur am Königstädtischen Realgymnasium zu Berlin. Marianne Feilchenfeldt berichtete später: »[S]ie sprach gerne über ihre Jugend, über ihre Schulzeit, die Universität und wie leicht ihr dies alles fiel.«7 Ab Ostern 1906 studierte sie Kunstgeschichte, Archäologie, Deutsche Literaturgeschichte und Philosophie an der Universität zu Berlin.8 Ihr Studium schloss sie 1912 mit einer Promotion in Kunstgeschichte an der Universität München ab, wo sie der renommierte Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin betreute. Ihre Doktorarbeit, Beiträge zur Geschichte Niederländischer Bildnismalerei im 15. und 16. Jahrhundert (vgl. hierzu das Publikationsverzeichnis in diesem Band) hatte sie am 20. Juli 1912 in München erfolgreich verteidigt.9 Schon während ihres Studiums wurden die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlicht.10 Zu dieser Zeit entstand auch der Kontakt zum Kunsthistoriker Max J. Friedländer (1867– 1958), der damalige zweite Direktor der Gemäldegalerie in Berlin.11 4 Aus dem Garten der Villa Huldschinsky am Wannsee, Gruppe beim Tennisspielen, Pfingsten 1906, mit Käthe Liebermann (2.v.l) und Grete Ring (3. v. l.). Mit der Widmung: »An der Leiter stehen 2 Damen, Ach es sind ›recht liebe Mädchen‹! Und fragst du nach ihren Namen, sagt man: Frl. Liebermann nur und Frl. Ring« 3 Rudolf Eichstädt, Porträt Margarethe Ring, 1889, Öl auf Leinwand, Privatbesitz
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