30 hoffnungsvollen Interesse sein künstlerisches Schaffen wahrgenommen wurde; darunter finden sich Beiträge von Hildebrand Gurlitt, der ihm in Zwickau und in Hamburg Einzelausstellungen ausrichtete und darüber selbst Zeitungsbeiträge verfasste.5 Die überlieferten Werke der 1930er Jahre zeichnen sich gegenüber früheren durch zunehmendes Abstrahieren aus; von Figuren sowie von Landschaften, deren Charakter dadurch auf besondere Weise hervortritt, bis hin zur völligen inhaltlichen Loslösung der Formen von einem Gegenstand. Einen tiefen Einschnitt bedeuteten der Beginn des Dritten Reichs und der Zweite Weltkrieg, in dem der Künstler vier Jahre lang als Wehrmachtssoldat dienen musste. Während seines Einsatzes bei der Militärgeografengruppe in Krakau genoß er das Privileg, ab und zu künstlerisch arbeiten zu können sowie neben anderen Dresdener Künstlern an der Ausstellung »Deutsche Künstler sehen das Generalgouvernement« mitzuwirken, die der ihm gleichgesinnte Fritz Löffler dort veranstaltete. Schließlich setzte die Zerstörung des Ateliers in der Dresdener Ostbahnstraße durch die Bombardierung im Februar 1945 diesem Lebensabschnitt ein Ende. Die meisten frühen Werke verbrannten. Nach dem historischen Einschnitt des Kriegsendes und Neuanfangs in den Trümmern der zerstörten Stadt wurde Hans Christoph 1949 zum Dozenten an die Dresdener Kunsthochochschule berufen. Unter dem Eindruck von Künstlern der Moderne wie Lyonel Feininger, Georges Braque und vor allem Pablo Picasso entstanden neue Aquarelle und Gemälde in einer gegenüber den Anfängen vollständig gewandelten Formensprache. Er setzte die Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten der Abstraktion fort und testete systematisch unterschiedliche Stilformen aus. Ab 1946 war sein Name als Mitbegründer der Künstlergruppe »der ruf« auch in der Presse wieder zu lesen. Dresden, d. 1. IV. 1982 / 8027 Nürnbergerstr. 41« an; vgl. SLUB, Mscr.App. Dresd.2832,a, 68. Darin sind aus seiner gesamten Schaffenszeit insgesamt 83 »Tafel-Bilder« aufgeführt sowie 85 Aquarelle, acht Tempera-KaseinWerke, 133 Gouachen, zahlreiche Zeichnungen, 19 Farbstift-Zeichnungen, 26 Collagen und 16 Monotypien. An selber Stelle befinden sich zudem zwei Skizzenbücher; vgl. SLUB Mscr.Dresd.App.2832.a, 73, 74. 5 Gurlitt 1928 a; Gurlitt 1928 b. 6 Kat. Marburg 2006, S. 27; darunter von Lea Grundig; vgl. ebd.: S. 42. 7 Hans Christoph: Bach im Schnee, Fotografie; vgl. SLUB, Mscr.App. Dresd.2832,a, 82 (12–14). Ders.: Fluss, Fotografie; vgl. SLUB, Mscr.App. Dresd.2832,a, 82 (10). Ders.: Felsen der Sächsischen Schweiz, Fotografie; vgl. SLUB, Mscr.App. Dresd.2832,a, 82 (11). 8 Kat. Cottbus 1991. 9 Kat. Dresden 2001, Christoph.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1