32 engagierte sich auch die Kunsthistorikerin Reinhild Tetzlaff für ihn. In den folgenden Jahren verfasste sie als Leiterin der Universitätssammlungen Kunst+Technik an der TU Dresden Reden und Presseartikel zu seinem Schaffen, hauptsächlich zu seiner informellen Malerei. Kurz bevor Hans Christoph im hohen Alter von 88 Jahren wiederum eine politische Wende erlebte, schenkte er im Dezember 1988 drei frühe Gemälde in der Galerie Neue Meister der Staatliche Kunstsammlungen Dresden [Abb. 3, 16 und 17].10 Ein weiteres, 1970 datiertes abstraktes Werk [Abb. 4] wurde 1989 vom Künstler erworben.11 Nach der politischen Wende widmete der Galerist Gunter Ziller die erste Ausstellung in der von ihm 1991 mitbegründeten galerie am blauen wunder in Dresden-Loschwitz dem Künstler zu dessen neunzigsten Geburtstag; 1996 und 2002 folgten postume Ausstellungen der »drip paintings« und Lackbilder sowie Collagen. Außerhalb Dresdens war es Sigrid Hofer, die ein Forschungsprojekt zur Informellen Malerei in der DDR an der Universität Marburg leitete und in diesem Zusammenhang Collagen, Tuschezeichnungen, Gouachen und Tropfbilder von Hans Christoph 2006 in Marburg, Halle und Dresden ausstellte. Gemeinsam mit Werken von Hermann Glöckner, Hans Jüchser, Edmund Kesting, Herbert Kunze, Wilhelm Müller und Helmut Schmidt-Kirstein wurden seine Bilder dort als Beispiele für »Gegenwelten. Informelle Malerei in der DDR« angeführt und im Katalog erstmals in den Zusammenhang der europäischen Kunstgeschichte der Nachkriegszeit eingeordnet.12 Im Jahr 2016 verfasste schließlich Ulrike Ide ihre Masterarbeit speziell zur Entwicklung der informellen Malerei dieses Künstlers.13 Bereits 2011 hatten Birgit Dalbajewa und Kristin Gäbler die Idee, das Manuskript seiner Erinnerungen herauszugeben. Die Ausstellung »Was ich liebe, möchte ich darstellen. Der Dresdner Künstler Hans Christoph« in den Kunstsammungen Freital bildet nun den willkommenen Anlass, seine kunst- wie kulturhistorisch aufschlussreichen Lebenserinnerungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 10 Der damalige Direktor der Galerie Neue Meister, Horst Zimmermann, dankte am 12. Januar 1989 dem Künstler für die Schenkung dreier Gemälde aus den 1920er Jahren; vgl. SLUB, Mscr.Dresd.App.2832, 22–31. Sie wurden 1992 inventariert; vgl. Kat. Dresden 2010, S. 66. 11 Kat. Dresden 2010, S. 67. 12 Kat. Marburg 2006, S. 25–30, S. 98–120, S. 252 f., Nr. 1–21. 13 Ide 2016.
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