Leseprobe

17 übrig lässt, eine erstaunliche Quantität und Qualität auf. Wertvolle Hinweise auf nicht recherchierte Quellen zu höfischen Glasbeständen des 19. Jahrhunderts, die auch Rückschlüsse auf ältere Bestandsgruppen erlauben, sind Carolin Schäfer zu verdanken.4 Zu verweisen ist darauf, dass es neben den hier hauptsächlich ausgewerteten Inventaren eine weitere archivalische Bestandsgruppe gibt, die ebenfalls Informationen zu Glasbeständen enthält. Es handelt sich um die seit 1695/96 bis in das 18. Jahrhundert hindurch vollständig erhaltenen Sondershäuser Renteikammerrechnungen.5 Eine Auswertung dieser Rechnungen sollte im Rahmen dieser Untersuchung mit erfolgen, was sich jedoch aufgrund der zeitweiligen Auslagerung dieses Bestands aus dem Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Rudolstadt und der damit verbundenen Benutzungssperre als nicht möglich erwies. Die Durchsicht des Materials sei demzufolge künftigen Bearbeitern dieses Themas empfohlen. Zur Tendenz der dabei zu gewinnenden Informationen sei hier nur bemerkt, dass verschiedene Rubriken dieser Rechnungsbände mitunter Ankäufe von Glas erwähnen, wobei das Datum des Ankaufs, der stichwortartig verkürzte Gegenstand des Ankaufs und schwister über. Die damit verbundene Registrierung der vorhandenen Güter und deren Verteilung unter den Erben gewährt einen Blick auf Gläser im Sondershäuser Prinzenpalais und in Rudolfs Jagdhaus in Schernberg bei Sondershausen. Der Verweis auf das in den 1770er Jahren entstandene Tafelzimmer des Sondershäuser Schlosses und die in diesem nachweisbare Schenklade (1809, 1812, 1823) schlägt den Bogen ins 19. Jahrhundert. Zum Abschluss des mehr als drei Jahrhunderte umfassenden Überblicks führt das 1806 im Nachlassinventar von Prinz August II., dem jüngeren Bruder des Fürsten Christian Günther, erfasste Glas wiederum ins Prinzenpalais. Diese positive Bilanz kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass aufgrund von Schwachstellen in der Überlieferung wesentliches Material fehlt und wohl immer fehlen wird. Verwiesen sei hier nur darauf, dass wichtige Nachlassinventare wie die der Fürsten Christian Wilhelm, Günther und Christian Günther, die 1721, 1740 bzw. 1794 entstanden sein müssen, nicht überliefert sind. Doch weisen die Ergebnisse der hier mitgeteilten Recherchen angesichts der Tatsache, dass die archivalische Überlieferung von Schwarzburg-Sondershausen generell zu wünschen Abb. 5 Christian Günther von Schwarzburg- Sondershausen (1736–1794) Gemälde von Jacob Samuel Beck 1759, Schlossmuseum Sondershausen Leihgabe Förderkreis (LG-Kb 30) Abb. 4 Christian Wilhelm von Schwarzburg- Sondershausen (1647–1721) Gemälde von 1712, Schlossmuseum Sondershausen (Kb 171)

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