Leseprobe

143 Im Glasbestand der Sammlung des Schlossmuseums Sondershausen hat sich eine Gruppe außergewöhnlicher Hohlgläser erhalten. Es handelt sich um 25 sehr hohe und schmale Stangengläser, die in der auf Knorr’schen Karteikarten1 überlieferten Inventarisation jeweils als Flötengläser des 17. Jahrhunderts geführt werden (Abb. 1, 2). Weitere Angaben finden sich nicht, und auch die Richtigkeit der Datierung kann hinterfragt werden, findet sich doch kein Hinweis darauf, wie die relativ frühe Zuschreibung der Gläser ins 17. Jahrhundert zustande gekommen ist. Selbst die Bezeichnung der Objekte als Flötengläser kann nicht ohne Schwierigkeiten übernommen werden. Ziel dieses Beitrags ist es, die Herkunft und Datierung der Gefäße enger einzugrenzen – durch die Auswertung der archivalischen Überlieferung und indem vergleichbare Objekte gesucht und vorgestellt werden. Mögliche Nutzungen sollen die Beschreibung der Gläser zudem um eine kulturhistorische Perspektive bereichern. Unbekannt sind die Gläser indessen mitnichten, finden sich doch im fotografischen Nachlass der Fürstin Anna Luise von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen (1871−1951) Aufnahmen, die anlässlich des Geburtstags ihres Ehemanns Fürst Günther Viktor von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen (1852−1925) im August 1909 das fürstliche Paar mit seinen en er Abb. 1 Stangengläser im Schlossmuseum Sondershausen (v. l.: Kg 416, 411, 403, 410, 412, 470, 469), Kat. 82

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