71 TRINKHORN | Venedig oder Façon de Venise, wohl Ende 16. Jh. Herkunft: ehemaliger Fürstlich- Schwarzburger Besitz Inv.-Nr.: Kg 274 farbloses Glas mit grauer Tönung, Milchglasfäden Silberlegierung, ziseliert, vergoldet L 35,0 cm; Dm Mündung 6,5 cm Sprünge und Fehlstellen in Wandung, restauriert | FORM: Gefäß in Gestalt eines gebogenen, zur Mündung hin sich weitenden Tierhorns; an Hornspitze Abschlussring mit Knauf, in Hornmitte umgelegter, gekniffener Faden mit Öse, unterhalb der Mündung an umgelegtem, gekniffenem Faden Bandhenkel ansetzend; Fassung an Mündung, Hornspitze und Bandhenkel; Metallkette DEKOR: Wandung mit Längsstreifen aus abwechselnd glatten und gedrehten Milchglasfäden, dazwischen Klarglasfäden; gravierte, ziselierte und vergoldete Fassung mit Zackenkranz, am Bandhenkel mit Akanthusblatt, Kette vergoldet KOMMENTAR: Genannt im Inventar der Schenklade im Tafelzimmer von Schloss Sondershausen für die Jahre 1812 und 1823 »in der Nische hinter der Schenklade daselbst«: »[...] oben hängt ein sonst gewöhnliches Trinkhorn an einem Kettchen« bzw. »[e]in vor Alters in Gebrauch gewesenes Trinkhorn an einem Kettchen« (siehe den Beitrag von Hendrik Bärnighausen, Bd. I, S. 133). VERGLEICHSSTÜCKE: Laméris, Barreda 2022, S. 66–68 und 109; außerdem Mieleszko 2005, S. 170; MAK Wien, Inv.-Nr. KHM 339 (2677); zu archäologischen Trinkhörnern aus Glas vgl. Evison 1975 71
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1