Leseprobe

77 KELCHGLAS MIT GLOCKENFUSS | Böhmen, 1. Drittel 18. Jh. Herkunft: ehemaliger Fürstlich-­ Schwarzburger Besitz Inv.-Nr.: Kg 26 farbloses Glas, rote Fadeneinlage Matt- und Blankschnitt H 24,0 cm; Dm Lippe 8,7 cm (großer Kelch); Dm Lippe 7,8 cm (kleiner Kelch) Bruchstelle im Inneren des kleineren Kelches | FORM: zwei glockenförmige Kelche, Schaft aus flachkugeligem Ansatz, spiralig gedrehtem Baluster und Nodus, Wulst- und Ringscheibe DEKOR: Baluster und Nodus mit roter Fadeneinlage, unterhalb der Lippenränder Bordüre aus Blütenfestons KOMMENTAR: Die Bruchstelle im Inneren der kleineren Kuppa deutet auf den Verlust einer Ringöse und eines Klöppels und somit auf eine ursprüngliche Verwendung des Kelches als Glocke hin. Mit dieser konnte der Gast nach dem Leeren beim Abstellen des Glases ein Glockenzeichen, vielleicht zum Nachschenken, geben. VERGLEICHSSTÜCKE: F: TLMH Rudolstadt Inv.-Nr. G 0241; Boesen 1960, Nr. 137; Klesse 1965, Nr. 190; Lange 1981, Abb. S. 207; Trux 1992, Nr. 6; Laméris, Barreda 2022, S. 99, Abb. 14; Auk. Nagel 334, Nr. 1478, 1479; Verluste Kat. Verlust 3 77 78 78 POKAL MIT DELPHIN UND SCHNECKENGEHÄUSE | Façon de Venise, vermutlich 19. Jh. Herkunft: ehemaliger Fürstlich-­ Schwarzburger Besitz Inv.-Nr.: Kg 98 farbloses Glas, Golddekor H 28,0 cm; Dm Fuß 9,0 cm Spitze des Schneckengehäuses fehlt, restauriert | FORM: leicht ansteigender, gerippter Fuß mit nach oben umgeschlagenem Rand, Abriss; kurzer Stängelschaft mit Ringscheiben; hohler, längsgerippter, in die Höhe spiralig gedrehter Delphinkörper mit gerippten und gekniffenen Flossen und Maultaschen; der Schwanz ein ebenfalls geripptes, oben abgeflachtes Schneckengehäuse tragend DEKOR: Kopf- und Schwanzflossenbereich des Delphins sowie Ringscheiben mit Goldmalerei VERGLEICHSSTÜCKE: Rückert 1982, Bd. I, Nr. 104; Auk. Fischer 142, Nr. 906; Auk. Ders. 163, Nr. 367

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