Geschichtlicher Überblick (1827 – 1918) 155 6 | König Georg von Sachsen, Aufnahme von Nicola Perscheid, um 1900. 7 | König Friedrich August III. von Sachsen, Gemälde von Georg Meckes, um 1913. druckender Industriestandorte und Arbeiterquartieren ihren Charakter als berühmte Kultur- und vornehme Wohnstadt behielt. 1889 konnte König Albert mit erheblicher Unterstützung der Stände endlich das Dresdner Residenzschloss angemessen repräsentativ umgestalten lassen. Anlass war das mit großem Aufwand gefeierte achthundertjährige Herrschaftsjubiläum der Wettiner. König Albert starb 1902 kinderlos. Auf dem Thron folgte sein Bruder Georg (1902–1904), der in seiner kurzen Regierungszeit kaum Eigenes gestalten konnte (Abb. 6). Sein Sohn, Friedrich August III. (1904–1918), wie sein Vater für die Offizierslaufbahn und als Jurist ausgebildet, übernahm jedoch im Ersten Weltkrieg den Oberbefehl über die sächsische Armee bewusst nicht. Die Novemberrevolution 1918 bedeutete auch in Sachsen das Ende der Monarchie. Der beliebte und volksnahe König (Abb. 7) lehnte den Einsatz der königstreuen Truppen gegen die Revolutionäre ausdrücklich ab. Am 10. November 1918 wurde auf dem Residenzschloss die rote Fahne gehisst. König Friedrich August III. gab am 13. November 1918 seinen Verzicht auf den Thron bekannt und zog sich auf seinen schlesischen Privatbesitz Sibyllenort zurück. ANMERKUNG 1 Bernhard August von Lindenau (1779–1854) hatte 1830/31 maßgeblich an der Erarbeitung des »Altenburger Grundgesetzes« für das Herzogtum Sachsen-Altenburg mitgewirkt, das am 29. 4. 1831 in Kraft trat. Die sächsische Verfassung folgte diesem Vorbild.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1