Leseprobe

21  Georg Petel – Leben, Werke und künstlerisches Umfeld ihn im Jahr 1600 Herzog Vincenzo I. Gonzaga (1562–1612) an seinen Hof nach Mantua, wo er nicht nur als Maler, sondern auch als Diplomat reüssierte. Rubens blieb insgesamt acht Jahre in Italien,17 wo er neben Mantua und Venedig mehrere Jahre in Rom und Genua verbrachte und wichtige Kontakte zu den bedeutendsten Adelshäusern und der Kurie knüpfte, die bei ihm zahlreiche Werke in Auftrag gaben, mit denen er großes Aufsehen erregte.18 Seinen künstlerischen Durchbruch erfuhr Rubens in Rom, als er im Dezember 1606 den Auftrag erhielt, für den Hauptaltar der Oratorianer-Kirche Santa Maria in Vallicella – auch Chiesa Nuova genannt – drei monumentale Bilder zu malen, die 1608 vollendet waren. Wie seine zahlreichen Skizzen dokumentieren, schulte er sich an den antiken Bildwerken des vatikanischen Belvederes, wobei ihn die Laokoon-Gruppe besonders faszinierte (Abb. 4 und 5), aber auch an den Werken Michelangelos und Raffaels sowie an den Gemälden des zur selben Zeit in Rom tätigen Caravaggio, dem er vielleicht auch persönlich begegnete.19 – 4 – Fotografie der antiken Laokoon-Gruppe, Ende 19. Jahrhundert, Deutsches Archäologisches Institut, Rom – 5 – Peter Paul Rubens, Laokoon, 1606, Wallraf-RichartzMuseum, Sammlung Fondation Carboud, Köln

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